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Kreditfinanzier macht 3,6 Mrd. Dollar Verlust

27.02.2008
Von pte pte
Fannie Mae, der größte US-amerikanische Finanzier von Immobilienkrediten, hat heute, Mittwoch, quartalsmäßige Verluste in Höhe von 3,6 Mrd. Dollar vermeldet. Diese seien auf den Einsturz des gesamten Immobilienmarktes zurückzuführen. In den USA sorgt die hohe Inflation zusätzlich zur schwächlichen konjunkturellen Entwicklung zunehmend für Rezessionsängste. "Ökonomen sprechen nicht länger über die Möglichkeit einer US-Rezession, sondern über die Tiefe der Rezession", macht sich die Financial Post in einem Bericht Gedanken über die Tragweite der Auswirkungen.

Während die Immobilienpreise fallen, befinden sich Preise für Güter wie Öl und Energie, Nahrungsmittel und Kleidung im Steigen. Die Zufriedenheit unter US-amerikanischen Konsumenten ist auf einen neuen Tiefststand in beinahe fünf Jahren gesunken. "Eine Rezession ist für die USA unabwendbar", bestätigt Incam-Vorstand Jörg Urlaub http://www.incam.de im Gespräch mit pressetext die Negativ-Prognosen.

Über die derzeitige Lage US-amerikanischer Immobilieneigner hinaus, verursacht das Zusammenspiel zwischen sinkenden Preisen am Häusermarkt und einer beschleunigten Inflation eine zunehmend schwierige Situation. Die Wirtschaft könne bei einer zu aggressiven Senkung der Zinssätze noch schneller geschwächt werden, da so eine noch schneller fortschreitende Inflation hervorgerufen werden könne. Dies hätte in Zeiten herrschender Konsumzurückhaltung und Anlegerunsicherheit schwerwiegende Folgen für die konjunkturelle Entwicklung.

Im vierten Quartal schrieb die regierungsamtlich verbriefte Fannie Mae Bilanzverluste von 3,80 Dollar pro Aktie. Den Milliardenverlusten stehen Gewinne von 604 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum gegenüber. Der Abwärtstrend machte sich jedoch bereits im dritten Quartal mit einem Minus von 1,52 Mrd. Dollar bemerkbar. Überfällige Forderungen und Pfändungen im Subprime-Segment führten zu Abschreibungen in den Hypothekendarlehen. "Die Kreditvergabe in den USA wurde bisher zu locker gehandhabt", meint Urlaub. Ein Umdenken sei erforderlich, um einen wirtschaftlichen Aufschwung zu ermöglichen. Das Fannie-Mae-Papier befindet sich spätestens seit einem massiven Crash im November des Vorjahres auf Talfahrt und musste allein im laufenden Jahr ein Minus von bis dato 33 Prozent hinnehmen. (pte)