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KPN weist Gerüchte über einen Verkauf von E-Plus zurück

08.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der niederländische TK-Konzern KPN hat Gerüchte über einen angeblich geplanten Verkauf seiner deutschen Mobilfunktochter E-Plus zurückgewiesen. Statt dessen erklärte CEO Ad Scheepbouwer, dass sein Unternehmen nach wie vor eine starke Präsenz auf dem deutschen Markt anstrebe. Scheepbouwer rechnet zwar damit, dass sich auf lange Sicht nur drei der derzeit sechs Mobilfunkanbieter am deutschen Markt behaupten können. E-Plus werde dabei aber den dritten Platz nach T-Mobile und Vodafone mit einem Marktanteil von zwanzig bis 25 Prozent einnehmen. Derzeit weist E-Plus einen Marktanteil zwischen 13 und 14 Prozent auf.

Der KPN-Chef erklärte, eine wichtige Voraussetzung für die notwendigen Fusionen oder Akquisitionen im deutschen Mobilfunkbereich sei momentan nicht gegeben. So müsse nach geltendem Recht einer der Transaktionspartner seine UMTS-Lizenz abgeben und die Kosten dafür abschreiben. Scheepbouwer appellierte daher an die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP), den Weg für die dringend erforderliche Konsolidierung frei zu machen. Chefregulierer Matthias Kurth weigert sich bislang, den Forderungen einiger Lizenznehmer nachzukommen, im Fall einer Kooperation eine überzählige Lizenz verkaufen oder zumindest beide Frequenzblöcke nutzen zu dürfen. Der KPN-Chef rechnet in diesem Zusammenhang abermit einer Gesetzesänderung nach den Bundestagswahlen im September.

Die Gerüchte über einen anstehenden Verkauf von E-Plus fanden Mitte März neuen Nährboden, nachdem die Niederländer im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 13,7 Milliarden Euro auf ihre damalige Beteiligung an E-Plus abgeschrieben hatten (Computerwoche online berichtete). Ende Januar übernahm KPN außerdem die verbleibenden 22,51 Prozent der E-Plus-Aktien von seinem US-Partner Bellsouth (Computerwoche online berichtete). (mb)