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KPN schreibt über eine Milliarde Euro Miese

03.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für das abgelaufene zweite Geschäftshalbjahr 2001 hat der niederländische Carrier KPN einen Verlust von 1,04 Milliarden Euro ausgewiesen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lag das Defizit noch bei 19 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte von 5,20 auf 6,16 Milliarden Euro. Die schlechten Ertragszahlen gehen vor allem auf die Beteiligung an dem deutschen Mobilfunkunternehmen E-Plus, den Erwerb der UMTS-Lizenzen sowie auf Abschreibungen und Finanzierungskosten zurück. Die Nettoverschuldung gab KPN mit 22,8 Milliarden Euro an. Um seinen Schuldenberg abzutragen, will der TK-Anbieter nun offenbar einige Geschäftsbereiche zu Geld machen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Kreise berichtet, seien der Verkauf einiger Randbeteiligungen wie an der tschechischen Firma Cesky Telecom im Gespräch. E-Plus soll jedoch unangetastet bleiben. Verhandelt werde zudem über eine mögliche

Aufspaltung von KPN in verschiedene Unternehmen, hieß es weiter. Erst vor wenigen Tagen hatten KPN und Belgacom das Scheitern ihrer Fusionspläne bekannt gegeben (Computerwoche online berichtete).

Die Anleger reagierten enttäuscht auf die Nachrichten aus Den Haag: Das KPN-Papier sank am heutigen Montagnachmittag um 20,43 Prozent auf 2,96 Euro.