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KPN meldet Milliardenverlust durch Abschreibungen

20.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der niederländische TK-Konzern KPN, auf dem deutschen Markt mit seiner Mobilfunktochter E-Plus vertreten, meldet heute früh für das zweite Quartal 2002 einen Nettoverlust von 9,3 Milliarden Euro oder 3,90 Euro pro Aktie nach 499 Millionen Euro oder 41 Cent im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Das aktuelle Nettoergebnis ist von Sonderbelastungen geprägt. Der Vorstand entschied, rund neun Milliarden Firmenwertberichtigungen auf die Auslands-Mobilfunktöchter - neben E-Plus auch Base aus Belgieng - und UMTS-Lizenzen abzuschreiben. Weitere Abschreibungen entstanden durch die 15-prozentige Beteiligung an Hutchison 3G in Großbritannien und den Bankrott von KPNQwest.

Das eigentliche Geschäft lief dagegen nicht schlecht. Beispielsweise konnte KPN seinen operativen Cash-Flow von minus 166 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf aktuell plus 412 Millionen Euro verbessern. Das EBITDA-Ergebnis (nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen) liegt bei 1,1 Milliarden Euro und damit um 18 Prozent höher als vor einem Jahr, die EBITDA-Marge stieg im Jahresvergleich von 29,3 auf 35,5 Prozent Das Proforma-Quartalsergebnis beträgt minus 79 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 354 Millionen Euro im Berichtszeitraum des Vorjahres.

Der Umsatz ging von 3,2 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2001 auf jetzt 3,1 Milliarden Euro zurück. Seine Nettoverschuldung konnte KPN nach eigenen Angaben von 15,4 Milliarden Euro zu Ende des ersten Quartals auf aktuell 15 Milliarden Euro abbauen. Im Kerngeschäft erwartet der niederländische Konzern für den Rest des Geschäftsjahres weiteres Wachstum. Das EBITDA-Ergebnis soll um wenigstens 14 Prozent wachsen, und die Schulden sollen zu Ende des Jahres auf 13,9 Milliarden Euro oder weniger sinken. (tc)