Jahresziele bestätigt

KPN erneut mit Umsatzrückgang

26.07.2011
Der niederländische Telekomanbieter KPN hat wegen eines schwachen Heimatgeschäfts erneut weniger umgesetzt.
Die KPN-Konzernzentrale
Die KPN-Konzernzentrale
Foto: KPN

Der Umsatz fiel zum Vorjahr um knapp zwei Prozent auf 3,29 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte (PDF-Link). Der Gewinn ging noch stärker um elf Prozent auf 414 Millionen Euro zurück. Analysten hatten etwas mehr Gewinn erwartet. Der Markt nahm aber positiv auf, dass die Niederländer ihre Prognose für das Gesamtjahr bestätigten. Die Aktien stiegen am Morgen um knapp zwei Prozent auf 10,030 Euro.

Operativ verdiente der Telekomanbieter in den Niederlanden vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit 918 Millionen Euro 5,4 Prozent weniger. Weiter schwierig habe sich der Privatkundensektor entwickelt. Im Mobilfunk setzten die Nutzer zunehmend auf Daten- anstatt auf Sprach- und Messagingdienste wie SMS, hieß es. Der Smartphone-Anteil von mittlerweile 47 Prozent zeige hier seine Wirkung. Anfang September will der Konzern mit einer veränderten Produkt- und Preisstrategie dem Preisrückgang entgegenwirken: Neue Pakete mit Sprach-, Messaging- und Datendiensten sollen zu höheren Preisen im Datengeschäft führen. Aber auch im Festnetz und bei Geschäftskunden stehen die Marktanteile des niederländischen Marktführers unter Druck.

Zwar konnte das Auslandsgeschäft mit Mobilfunk umsatzmäßig zulegen, aber operativ ging auch hier das Ergebnis um rund sechs Prozent auf 397 Millionen Euro zurück. Den größten Teil des Auslandsgeschäfts macht der Konzern mit seiner Mobilfunktochter E-Plus in Deutschland. Um Regulierungseffekte bereinigt seien die Erlöse hier um 7,5 Prozent gestiegen, teilte die deutsche Tochter mit. Inklusive der gekürzten Entgelte für Netzdurchleitungen stagnierte aber der Umsatz mit 802 Millionen Euro. Mit rund 558.000 Neukunden im zweiten Quartal - davon rund 456.000 Prepaid - habe E-Plus gegenüber dem Vorjahr zehn Prozent neue Kunden gewonnen. Mittlerweile geben die Kunden nach 28 Prozent im Vorjahr 35 Prozent ihres Mobilfunkbudgets für die Datennutzung aus, hieß es weiter.

Die Prognose für das Gesamtjahr ließ die Geschäftsführung der Niederländer unverändert. Nach wie vor will das Unternehmen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mehr als 5,3 Milliarden Euro verdienen. Im April hatte Vorstandschef Eelco Blok das ursprüngliche Ziel aufgegeben, mehr als 5,5 Milliarden zu erwirtschaften. Bis 2015 will die Telekomfirma bis zu 5.000 Stellen in den Niederlanden streichen. (dpa/tc)