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KPN dementiert Verkaufsgerüchte um E-Plus

13.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - KPNs Mobilfunktochter E-Plus steht derzeit nicht zum Verkauf. Dem designierten KPN-Chef Ad Scheepbouver zufolge bleibt das mit 13,3 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen weiter ein integrierter Teil des niederländischen Konzerns. Statt dessen will der Nachfolger von Paul Smits noch diese Woche eine Kooperation mit Group 3G - und eventuell einem dritten Partner - beim Aufbau eines gemeinsamen UMTS-Netzs in Deutschland bekannt geben.

Der spanische Betreiber Telefónica Móviles, der zusammen mit dem finnischen Carrier Sonera das Konsortium 3G bildet, meldete bereits letzte Woche, er habe eine entsprechende Absichtserklärung mit KPN unterzeichnet. Der niederländische TK-Konzern hingegen wollte vor der Veröffentlichung noch einen dritten Partner finden. Dabei handelt es vermutlich um Mobilcom. Das Unternehmen aus Schleswig war in letzter Zeit öfter im Zusammenhang mit möglichen Fusionsverhandlungen mit E-Plus im Gespräch.

Bereits Anfang Juni schlossen T-Mobile und Viag Interkom Telecom eine UMTS-Kooperation ab (Computerwoche online berichtete). Obwohl sich 3G durch die Zusammenarbeit mit E-Plus erhofft, vierzig Prozent der auf 6,2 Milliarden Euro angesetzten Kosten für den Netzaufbau zu sparen, bringt der Deal auch Nachteile: Bei einer Kooperation muss mindestens ein Partner seine UMTS-Lizenz zurückgeben und die Kosten von 16 Milliarden Mark abschreiben. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) bekräftigte erst letzte Woche erneut, sie sei in diesem Punkt zu keinerlei Zugeständnissen bereit. So wies die RegTP etwa den Vorschlag der Betreiber zurück, trotz Rückgabe einen Teil der mit den Lizenzen erworbenen Sendefrequenzen nutzen zu können.