Statt 370145 und 135 zweimal 36050:

Kostensenkung bei Autocomp

13.11.1974

100 000 Mark wurden im Monat gespart - trotz zusätzlicher TP-lnstallationen mit IBM-kompatiblen Terminals.

Oberursel/Ts. - Zum 1. November 1974 mietete das auf die Klientel des Kfz-Handels und -handwerks spezialisierte Service-Rechenzentrum Autocomp Kluth, Pilger & Schneider KG (Jahresumsatz 1974 etwa 5,5 Millionen Mark, 45 Mitarbeiter) eine IBM 370/135 mit 240 K ab und installierte eine zweite 360/50 mit 512 K. Gleichzeitig wurden der bereits laufenden 360/50 (512 K) die TP-Anwendungen übertragen, die zuvor auf der 370 liefen.

Die beiden gelieferten 360-Rechner mit zusammen zwei Druckern, 10 Bändern und 18 Plattenlaufwerken kosten unter Nutzung der Preisvorteile durch Mixed-Hardware (Telex-Bänder, ITEL-Platten) inklusive Mehrkosten durch Wartung und Versicherungsverträge, einen 1285 Belegleser und UR-Maschinen monatlich etwa 95 000 Mark (unter 30 Prozent der regulären IBM-Miete). Eine entsprechende reinrassige IBM-Lösung mit einer 370/145 und 370/135 hätte - so Autocomp-Geschäftsführer Friedrich Wilhelm Kluth - "mindestens das Doppelte gekostet."

Die Firma Autocomp betreut etwa 600 Kunden mit den für die Kfz-Branche fertigen Problemlösungen "Autodispo", "Autolohn", "Autobilanz" und weiteren Programmen, die durchschnittlich 800 bis 1200 Mark Monatsumsatz pro Kunden bringen. Seit Mai 1974 arbeiten zwei große Kfz-Händler m Bremen und Marburg auch mit dem Allround-Paket "Auto-lntegrata" als TP-Alternative zur eigenen Anlage im Haus. Für monatlich etwa 8000 Mark RZ-Kosten plus Leitungskosten für festgeschaltete 2400-baud-Leitungen plus Kosten für IBM 3270 Terminals. Diese zwei Kunden plus TP-Testbetrieb lasteten die 370/135 (240 K) so stark aus, daß für Stapelbetrieb kaum Platz war. Bei gleichzeitigem echten Stapelbetrieb waren die Responsezeiten bis zu zehn Minuten lang.

Vor der fälligen Erweiterung 1975 sollen sechs weitere "Auto-Integrata"-TP-Kunden angeschlossen werden - prüfte Autocomp die Alternativen und entschied sich für eine zweite gebrauchte 360/50 mit TP-Monitor und -Steuereinheit, die komplett von der GTE, Bad Homburg angeboten wurden. Der Lieferant garantierte schlüsselfertige Übergabe. Nachts zwei Uhr war vor dem Soll-Termin alles am Laufen. Die angekündigte IBM-Preiserhöhung auch für Terminals, ermöglichte (Kündigungsfrist bei Preiserhöhungen: (Wochen), daß zum 1. Februar die 3270 durch kompatible Terminals ersetzt werden.

Kluth, der die 360/50 für einen "ganz vorzüglichen Computer" hält, bedauert nicht, daß diese Lösung ihn auf einen überholt technischen Level einfriert. "Zum einen machen wir auch TP, und zwar erheblich komfortabler als mit VS-Klimmzügen, zum anderen ist DOS Release 26.2 das erprobteste und sicherste Betriebssystem der Welt". Freut sich Kluth: "Es wäre doch schade, wenn wir das ganze Geld der IBM geschenkt hätten."