Kostenloses DTP

04.06.2008

Wer Schulungsunterlagen oder Mitarbeiterinformationen ansprechend gestalten will, stößt mit einer Textverarbeitung schnell an Grenzen. Hier eignen sich DTP-Programme (Desktop Publishing) besser. Ein kostenloser Vertreter dieser Kategorie ist das Open-Source-Tool Scribus (http://www.scribus.net). Die Software steht für Linux, Windows und MacOS zum Download bereit.

Scribus bietet alles, was für kleinere Layoutaufgaben im Büro notwendig ist: Verschiedene Vorlagen für Flyer oder andere gängige Drucksachen sind bereits enthalten, neue Templates kann der Nutzer einfach erstellen. Wie bei den meisten DTP-Programmen spielen Rahmen für die verschiedenen Layout-elemente eine zentrale Rolle. Texten und Bildern weist der Anwender spezifische Rahmen zu, die er unabhängig voneinander platziert und bearbeitet. Scribus verfügt über ähnliche Bearbeitungsmöglichkeiten wie vergleichbare kommerzielle Programmen wie "Publisher" von Microsoft. Texte können wahlweise direkt im Rahmen editiert werden, oder sie lassen sich in einem separaten Dialog verändern. Das Auszeichnen der Texte - also Fettungen oder die Wahl der Schriftart - ist jedoch nur im Eigenschaften-Dialog möglich, ebenso das Anpassen von Bildern. Diese Arbeitsweise ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Nach kurzer Einarbeitung geht allerdings auch damit die Dokumentenerstellung flott von der Hand.

Ein großer Vorteil von Scribus gegenüber kommerziellen Anwendungen ist der Open-Source-typische Einsatz von offenen Datenformaten. Das Tool speichert Projekte in XML-Dateien, die bei Bedarf mit anderen Applikationen weiterverarbeitet werden können. Um Dokumente in den Druck zu geben, bietet Scribus den allgemein üblichen Export als PDF oder EPS an. Farbseparierte PDFs beherrscht Scribus nicht, dieses Merkmal ist den komplexen Layoutprogrammen wie "Quark Express" oder "Adobe Indesign" vorbehalten. (Jan Schulze)

CW-Fazit: Scribus braucht zumindest für wenig komplexe Layoutaufgaben den Vergleich mit kommerzieller Software nicht zu scheuen.