Immer häufiger kommt ursprünglich für einen ganz speziellen Anwendungszweck entwickelte Soft- oder Hardware später direkt in unserem alltäglichen Leben zur Anwendung. So landete Formel 1-Technik mit einigen Jahren Verzögerung auch auf der Straße und der CCD-Chip aus astronomischen Instrumenten in miniaturisierten Handy-Kameras. Populärstes Beispiel: die elektronisch gestützte Navigation. Ursprünglich fürs amerikanische Militär entwickelt, fand die Satellitennavigation rasch ihren Weg in Autos oder in private, portable Gerätschaften zur genauen Echtzeitbestimmung des Aufenthaltortes. Lösungen, die auch Handys zu Navigationsgeräten machen, gibt es viele - ohne weiteres Zubehör navigationsfähige Mobiltelefone sind hingegen noch vergleichsweise selten. Doch gibt es schon seit Jahren eine ganz andere Überlegung, wie man innerhalb eines aus vielen regional begrenzten Zellen bestehenden Netzes seine ungefähre Position orten kann.
Der New Yorker Entwickler Mexens Technology stellt mit seiner Navizon-Software eine neue Möglichkeit vor, ohne GPS-Hilfe und kostenlos seinen aktuellen Standpunkt zu benennen. Dabei nutzt die Software die Signale von aus WiFi-Hotspots den GSM-Zellen und berechnet mit Hilfe von Signalstärke und Triangulierungsverfahren eine relativ genaue Standortangabe. Da es hierfür unerlässlich ist, die exakte Position der Sender zu kennen, wird die Software vorerst nur in großen amerikanischen Städten funktionieren.