100 Euro Handy-Pfand

Kostenlose Alternativen für die Handy-Rücknahme

15.06.2012
Umweltexperten fordern ein Handypfand bis zu 100 Euro pro Gerät. So soll die Recycling-Quote deutlich erhöht werden. Doch es gibt schon heute die Möglichkeit, alte Handys kostenlos einer umweltfreundlichen Entsorgung zuzuführen.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen fordert im aktuellen Umweltgutachten ein Pfand bis zu 100 Euro für Handys. Damit möchte er erreichen, dass in Zukunft mehr Mobiltelefone recycled werden. Michael Faultstich, Vorsitzender des Sachverständigenrates erklärte im Gespräch mit MDR Info, dass durch ein Pfand zwischen 30 und 100 Euro die Rücklaufquote für Mobiltelefone deutlich erhöht werden könne. Das Pfandsystem soll nach dem Vorbild für Getränkeflaschen oder Autobatterien gestaltet werden, deren Rücklaufsysteme gut funktionieren.

Auch die Verbände der Handyhersteller und Mobilfunkbetreiber begrüßen eine stärkere Rücklaufquote für Mobiltelefone. Denn zum einen gehören Handys nicht in den Hausmüll, weil sie giftige Schwermetalle enthalten. Zum anderen werden sie aus knappen Rohstoffen wie Gold, Palladium oder seltenen Erden hergestellt.

Zwar enthält jedes Gerät nur wenige Milligramm der wertvollen Metalle, doch die Menge macht es. Nach Schätzungen des Informationszentrums für Mobilfunk, einem Zusammschluss der Mobilfunbetreiber, lagern in Deutschland rund 83 Millionen Althandys ungenutzt in Schubladen und Kellern. Sie enthalten alleine rund 2000 Kilogramm Gold im Wert von 85 Millionen Euro.

Was die wenigsten jedoch wissen, bereits jetzt gibt es ein Recycling-System für Althandys. Die Besitzer können ihre nicht länger gebrauchten Telefone gebührenfrei bei allen kommunalen Abfallsammelstellen abgeben oder sie kostenlos an die Mobilfunkbetreiber zurückschicken. Die Netzbetreiber halten dazu in ihren Filialen Recycling-Umschläge bereit.

Kunden von E-Plus können alternativ ein Online-Formular ausfüllen (http://eplus-gruppe.de/kontaktformular-handyrecycling) und bekommen anschließend den Recycling-Umschlag direkt nach Hause geschickt. Telefónica O2 Germany versendet den Recycling-Umschlag auf E-Mail-Anfrage (umweltmanagement @ o2.com) und die Telekom stellt unter der Internet-Adresse www.t-mobile.de/downloads/broschueren/electroreturn-handy-ruecknahme.pdf Versandetiketten zum Selbstausdrucken bereit. Vodafone ebenfalls, diese stehen unter der Adresse http://www.vodafone.de/downloadarea/dp_electroreturnversandlabel_150710_kl.pdf zur Verwendung bereit. Einfach herunterladen, ausdrucken und auf den Brief kleben.

Defekte Geräte werden dem Recycling-System zugeführt, funktionstüchtige Handys werden von den Mobilfunkanbietern wieder aufbereitet und verkauft. Der Erlös geht nach Angaben der Netzbetreiber an Umweltorganisationen, Kinderhilfsprojekte und andere soziale Einrichtungen.

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