Kostengruende gaben den Ausschlag Mercedes-Benz betraut IBM mit IT-Planung des neuen US-Werks

25.02.1994

MUENCHEN (qua) - In die Haende der IBM-Niederlassung Atlanta hat die Mercedes-Benz AG, Stuttgart, die informationstechnische Planung ihrer neuen Produktionsstaette fuer Allradfahrzeuge in Tuscaloosa, Alabama, gelegt. Aufgrund fehlender lokaler Praesenz musste der Daimler-Benz-Ableger Debis Systemhaus passen.

"Wir sind in den USA ein bisschen unterrepraesentiert, und wir koennen es betriebswirtschaftlich nicht verantworten, dort mit Riesensummen etwas aufzubauen", erlaeutert Edmund Hain, Pressesprecher der Debis Systemhaus GmbH, Stuttgart. Folglich betraute Mercedes-Benz nicht das Schwesterunternehmen Debis, sondern die IBM mit der informationstechnischen Planung fuer das neue Werk, das ab 1997 rund 60 000 allradgetriebene Sportautos im Jahr produzieren soll.

Wie Linda Paulmeno, Sprecherin der eigens fuer den Aufbau der US- Fabrik gegruendeten Mercedes-Benz Project Inc., bestaetigt, liess sich der Automobilkonzern bei der Auftragsvergabe vor allem von Kostenueberlegungen leiten. Die IBM habe den Zuschlag bekommen, weil sie in dieser Beziehung "extrem wettbewerbsfaehig" gewesen sei.

Der Vertrag zwischen Mercedes-Benz und IBM betrifft die Planung der gesamten informationstechnischen Infrastruktur, die sowohl die Fertigungs- als auch die Marketing- und die Bueroautomationsseite abdecken soll. Dazu gehoeren zum einen die Analyse und Konzeption der Geschaeftsvorgaenge vom Auftragseingang ueber die Fertigungssteuerung bis zur Qualitaetssicherung, zum anderen die Planung der IT-Loesungen zur Unterstuetzung dieser Prozesse.

Laut Hain wird dabei das Thema Outsourcing - eine Domaene der Debis Systemhaus GmbH - durchaus eine Rolle spielen. Allerdings bleibt die Daimler-Benz-Enkelin hier aussen vor. Die Stuttgarter wollen lediglich Software-Applikationen zur IT-Ausstattung des neuen Mercedes-Werks beitragen.