Controlling mit CNT bei Alpenhain Käsereien

Kosten unter Kontrolle

25.10.2004
Von Hans-Peter Sander
Durchgängiger Planungsprozess bei der Weichkäserei Alpenhain mit geschlossener Mengen- und Werteflussrechnung

DIE OBERBAYERISCHE Weichkäserei Alpenhain steht mit ihren 450 Mitarbeitern im harten Wettbewerb mit internationalen Anbietern. Da sind fundierte unternehmerische Planungen und Entscheidungen überlebenswichtig. „Große Themen bei der Einführung von Controlling-Instrumenten waren die Unternehmensplanung und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen“, berichtet die Geschäftsführerin für Finanzen, Personal und Verwaltung Barbara von Hagmann. Neben der durchgängigen Planung sollten auch artikelbezogene Absatz-, Umsatz- und Deckungsbeitragsabfragen adhoc möglich werden. Bei der Umsetzung entschloss sich die Geschäftsführung, die alte Kostenrechnung und Controllinglösung durch die „Controller’s Navigation Tools“ (CNT) abzulösen. „Hauptkriterium für unsere Entscheidung war, dass wir mit dem Standard schon sehr viel abdecken konnten“, so die Geschäftsführerin. Mitte 2003 wurde die Entscheidung getroffen, im Februar 2004 war die komplette Planung - einschließlich Jahresplanung für Vertrieb, Produktion und Beschaffung, Kostenstellen, Kalkulation und Betriebsergebnis - in Zusammenarbeit mit der CC Controlling und Consulting AG realisiert. „Das Besondere an unserem Planungsprozess ist die Durchgängigkeit. Wir haben eine geschlossene Mengen- und Werteflussrechnung“, berichtet Evi Wallner, die das Controlling bei Alpenhain leitet.

Detaillierte Planvorgaben

Der Planungsprozess ist bei Alpenhain vom Controlling gesteuert. Ausgangspunkt ist der vom Vertrieb zu erstellende Absatzplan. Die Planungsvorgaben kommen aus der Geschäftsleitung. „Ich kann beispielsweise eine Vorgabe der Geschäftsführung zum Käse-Absatz insgesamt auf der obersten Ebene ,Alpenhain gesamt‘ über alle Produkte eingeben. Das System bricht mir das runter, wie ich es brauche: auf den einzelnen Kunden, Artikel, Artikelgruppen etc. Und so habe ich wirklich eine Vorgabe für jeden Kunden und jeden Artikel“, beschreibt Wallner den Prozess. Wertvoll für Alpenhain ist die durchgängige Kostenstellenplanung mit den hinterlegten Fertigungsstunden als Bezugsgrößen, erklärt Controlling-Leiterin Wallner. „Diese Planung ist Grundlage für die spätere Kostenkontrolle in den Kostenstellen und dient zudem der Ermittlung der Plankalkulationssätze für Kalkulation und Betriebsergebnisrechnung.“ Die Einzelkosten je Fertigartikel werden mit den geplanten Absatzmengen, Umsätzen und Erlösminderungen zusammengeführt und die Strukturkosten den einzelnen Bereichen zugerechnet. Damit werden die stufenweise Deckungsbeitragsrechnung und die Managementerfolgsrechnung möglich. Für die abschließende Planung des G&V-Ergebnisses im Modul Finance Controlling (FCO) werden Daten aus der Vertriebs-, der Kostenstellenplanung und der Plankalkulation zusammengeführt. Weil die CNT-Module vollständig integriert sind, wird jeder Wert nur einmal erfasst und geplant. Das spart Zeit: Deutlich verkürzt wurde die Dauer der Jahresplanung - um etwa vier Wochen. Noch wichtiger aus wirtschaftlicher Sicht ist jedoch die Möglichkeit schneller Simulationen, etwa wenn sich Verkaufspreise oder -mengen oder auch die Rohstoffpreise ändern. Das System zeigt unmittelbar die Auswirkungen auf Profit-Center-Ergebnis und Cashflow. Wenn damit falsche Entscheidungen verhindert werden, kann die Aufwandsersparnis innerhalb eines Jahres die entstandenen Projektkosten in Höhe von 60 000 Euro ausgleichen. (uk)