dena-Leitfaden Energieeffizienz im RZ

Kosten um 75 Prozent reduzieren

15.09.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Um bis 75 Prozent lassen sich RZ-Kosten durch Energie-Sparmaßnahmen laut der Deutschen Energie-Agentur reduzieren. Sie zeigt in einem Leitfaden die Einsparpotenziale in Rechenzentren auf - und stellt konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz vor.
Die Trennung von Kalt- und Warmbereichen ist eine der effizientesten Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten (Quelle: dena).
Die Trennung von Kalt- und Warmbereichen ist eine der effizientesten Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten (Quelle: dena).

Unternehmen können durch gezielte technische Optimierungen die Energiekosten ihrer Rechenzentren um bis zu 75 Prozent senken. Die dazu notwendigen Investitionen rechnen sich in der Regel bereits nach zwei bis drei Jahren, heißt es im Leitfaden "Energieeffizienz im Rechenzentrum" der Deutschen Energie-Agentur (dena). Die dena ist das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und regenerative Energien. Ihre Gesellschafter sind die Bundesrepublik Deutschland, die KfW Bankengruppe, die Allianz SE, die Deutsche Bank AG sowie die DZ Bank AG.

Strom sparen - kompakter Überblick

Der Leitfaden bietet Entscheidern aus Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen einen kompakten Überblick über alle Potenziale zur energetischen Optimierung von Rechenzentren. In der Broschüre werden die vier wichtigsten Handlungsfelder analysiert, die zur Steigerung der Energieeffizienz von Rechenzentren beitragen:

  1. Eine verbesserte Server-Auslastung verspricht Einsparungen von 35 Prozent und mehr. Sie lässt sich am besten durch Virtualisierung erreichen. So kann ein leistungsfähiger Server die Funktionen mehrerer schwächerer übernehmen, und der Energieverbrauch kann entsprechend gesenkt werden.

  2. Mit einer thermischen Optimierung des Rechenzentrums lassen sich schnell Einsparungen von 20 Prozent erzielen. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Betriebstemperatur erhöht und damit der Stromverbrauch für Kühlung reduziert werden kann. Empfohlen wird eine Temperatur von 25 Grad Celsius. Durch eine räumliche Trennung von Warm- und Kaltluftbereichen lässt sich die erforderliche Kühlenergie darüber hinaus zielgenauer einsetzen.

  3. Der Einsatz moderner, energieeffizienter IT-Hardware im Rechenzentrum führt zu Einsparungen von bis zu 15 Prozent. Wenn neue Geräte beschafft werden, sollte Energieeffizienz daher prinzipiell eine der Anforderungen sein. Eine Überdimensionierung der Geräte sollte vermieden werden.

  4. Spürbare Energieeinsparungen in kurzer Zeit verspricht der optimierte Einsatz von Programmen und Daten. Dadurch ist unter Umständen eine Reduzierung der Server-Zahl möglich. Dafür ist zu prüfen, ob auf selten benötigte Anwendungen verzichtet, alter Datenbestand zum Beispiel auf Magnetband archiviert oder der Speicherplatz für private Dateien der Mitarbeiter begrenzt werden kann.

Der dena-Leitfaden kann kostenlos heruntergeladen werden.