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Kopierschutz hinterlässt faden Beigeschmack

25.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Das Unternehmen Macrovision hat mit "Fade" einen versteckten Kopierschutz für Spiele und Film-DVDs entwickelt. So werden bei der Herstellung der Originalmedien genau spezifizierte Fehler in das Programm integriert, die bei der Verwendung des Originals jedoch ohne Konsequenzen bleiben. Wird das Medium jedoch kopiert, identifizieren Brennprogramme die Fehler als Defekte und korrigieren diese. Installiert man nun das Spiel von dem kopierten Medium, findet das Programm die Fehler nicht mehr und erkennt dadurch automatisch, dass es von einer Kopie installiert wurde. In der Folge werden immer mehr Funktionen des Spiels deaktiviert, bis den Raubkopierern die Lust am Spiel oder der DVD vergangen ist. Bei DVD-Filmen funktioniert der Schutz insofern, als die Wiedergabe bei kopierten Medien an bestimmten Stellen – wahrscheinlich den besonders spannenden – abbricht. Die Urheber von Fade versprechen sich mit dem

Schutzmechanismus eine Umerziehung der Raubkopierer. So werde der Spass an Spielen und DVDs nicht von vornherein abgeblockt. Allerdings sollen die Nutzer mit der eingeschränkten Funktionalität zum Kauf des Originals veranlasst werden. Ob damit ein Patentrezept zur Bekämpfung von Raubkopien gefunden ist, bleibt abzuwarten. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis findige Entwickler Gegenmechanismen entwickeln und diese über einschlägige Internet-Foren verbreiten. (ba)