Konzernmutter billigt Speicher-Mix:Deutsche Leyland beendet Hardware-Apartheid

28.07.1978

DÜSSELDORF (CW) - Die deutsche Tochter des Automobilkonzerns British Leyland hat soeben in ihrem EDV-Bereich eine beachtliche Zäsur erlebt: Wo bisher eine Honeywell Bull 69/20 zur Zufriedenheit von System Manager Adolf Anhorn ihren Dienst verrichtete, steht nun, von der Konzernzentrale in England "gewünscht", eine IBM 370/115, Modell 2.

Gleichzeitig brach das Team am Rhein mit der bisherigen Konzerntradition des "Alles aus einer Hand" - neben der Original-CPU werden jetzt auch fremde Plattenspeicher-Peripherie und Fremdsoftware installiert.

British Leyland, kontinentalen Autoenthusiasten vor allen durch so "charaktervolle" Wagen wie Landrover, Range Rover, Jaguar und Mini bekannt, hat den Hersteller vor allem mit Blick auf eine grenzüberschreitende Online-DV gewechselt. Denn in naher Zukunft soll die Zentrale in Neuss mit dem Montagewerk in Belgien, der Mutter in England und den wichtigsten europäischen Vertretungen verbunden werden. DV-Chef Anhorn nutzte die Gunst der Stunde: In seinem Rechenzentrum in Neuss, wo Leyland in letzter Zeit Neubauten für die Ersatzteilversorgung bezogen hat (Foto), ließ er gleich von Anfang an Plattenspeicher von BASF installieren.

Nachdem die Konzernleitung schon Anhorns holländischen Kollegen das Ausscheren aus der Reinrassigkeit erlaubte, hat man nun auch seine preisbezogene Argumentation anerkannt. "Die englische Mutter ist gerade dabei, weniger auf den Marktführer als auf den Markt zu sehen, und das kam mir entgegen", freut sich Anhorn.

Mit Seinen installierten sechs Spindeln BASF 6240/6242 ("Winchester"-Laufwerke für Datamoduln) sieht er sein Kostendenken voll bestätigt.