Konzerne etablieren eigene Jobbörse

28.04.2003
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

 Den etablierten Jobbörsen könnte die neue Konkurrenz durchaus einige Etats wegschnappen, denn SAP hat sich schon heute dafür entschieden, Stellenangebote nur noch über die eigene Homepage und Jobstairs zu veröffentlichen. „Das Angebot passt in die Zeit, denn wir betrachten das Recruitment stärker unter dem Kostenaspekt“, so ein SAP-Unternehmenssprecher. Allerdings suchen die Walldorfer momentan auch nicht intensiv nach neuen Mitarbeitern. Bei den zirka 160 ausgeschriebenen Offerten handelt es sich überwiegend um Praktikumsplätze. Nur hinter 60 bis 70 Angeboten verbergen sich Vollzeitjobs. Die restriktive Einstellungspolitik der Softwareschmiede soll sich in nächster Zeit auch nicht ändern.

Einjährige Bewährungsphase

Michael Weideneder, Stellenanzeigen.de
Michael Weideneder, Stellenanzeigen.de

„Ob wir aus den anderen Jobbörsen aussteigen, hängt auch vom Erfolg der neuen Plattform ab“, erklärt Fischer von Audi und fügt hinzu: „Wir werden die Entwicklung von Jobstairs natürlich kritisch beobachten, aber wir gehen davon aus, dass das Portal eine wettbewerbsfähige Größe erreicht und sich am Markt etablieren wird.“ Allerdings gibt es bei BMW momentan noch keine konkreten Überlegungen, offene Stellen ausschließlich auf der eigenen Homepage und unter www.jobstairs. de auszuschreiben. Die Münchner Autobauer nutzen momentan noch ein bis zwei externe Jobbörsen. Sie wollen sich das neue Projekt genau ansehen und anschließend entscheiden, ob sie zukünftig exklusiv auf den eigenen Stellenmarkt und Jobstairs setzen, erklärt Hobmeier. Stellenanzeigen-Chef Weideneder bekommt die neue Konkurrenz schon zu spüren: „Einige Kunden haben angekündigt, dass sie für einige Zeit pausieren möchten.“ Er hofft jedoch, dass die Abtrünnigen bald wieder zurückkommen.