Konzentration auf kleinere RechnerSuprenum spaltet sich in einen Soft- und einen Hardwareteil auf

22.02.1991

BONN (vwd/CW) - Die Suprenum GmbH speckt ab. Neben der ursprünglichen Gesellschaft, die sich ab sofort ausschließlich auf die Hardwarevermarktung konzentriert, ist die Pallas GmbH gegründet worden, die sich mit Entwicklung und Vermarktung herstellerunabhängiger paralleler Anwendungs- und Systemsoftware befassen soll.

Suprenum will nach eigenen Angaben einerseits die bestehenden Liefer- und Wartungsverpflichtungen für die bisher ausgelieferten fünf Rechnersysteme erfüllen und zum anderen versuchen, kleinere Parallel-Rechner als bisher an den Mann zu bringen. Diesen soll aber das gleiche modulare Konzept zugrunde liegen wie der ursprünglichen Maschine. Lediglich die Zahl der Mikroprozessoren ist gegenüber Suprenum, in dem mindestens 16 parallel geschaltete CPUs Dienst taten, reduziert worden.

Die Aufteilung der Gesellschaft und die Tatsache, daß das Suprenum-Projekt in seiner ursprünglichen Form nicht weitergeführt wird, werten Experten als endgültiges Aus für einen deutschen Superrechner - zumal die abgespeckte Suprenum GmbH sich nur noch um den "Nachlaß" des ursprünglichen Unternehmens zu kümmern scheint. Das Arbeitsgebiet der Pallas GmbH - die Entwicklung von herstellerunabhängiger System- und Anwendungssoftware - scheint da lohnender zu sein: Schließlich fehlt für massivparallele Supercomputer nach wie vor Standardsoftware.