Ergebnisse der CIO-Studie 2007

Konvergenz ist Chefsache

04.12.2007
Von Lars Reppesgaard

Erstes Ergebnis: Konvergente Netzwerke lösen langsam, aber sicher die klassische Telekommunikationstechnik ab. Die duale Infrastruktur mit dem Datennetz auf der einen und dem Telefonnetz auf der anderen Seite verschwindet. Zweites Ergebnis: Vor allem mit Blick auf die explodierende Anzahl von Mobilgeräten erhoffen sich CIOs durch konvergente Infrastrukturen zu sparen, da diese im Vergleich zu heterogenen Netzwerken leichter zu warten und zu administrieren sind.

Mobile IT gehört dazu

Integration mobiler Geräte.
Integration mobiler Geräte.

Die schmerzhaften Erfahrungen mit wild wuchernden und nicht zu verwaltenden Geräteparks haben Spuren hinterlassen - das belegt, dass mehr als die Hälfte der CIOs auch eine Integration der Mobilgeräte in das Einheitsnetz anstrebt. 31 weitere Prozent geben sogar an, dass die Integration von Mobiltechnologie der Hauptantrieb ihrer Konvergenzprojekte ist.

Allerdings fasst die IP-Technologie nur schrittweise Fuß. Voll integrierte Konvergenznetze gibt es derzeit in den allerwenigsten Unternehmen. Lediglich 2,5 Prozent der Firmen geben an, über sie zuverfügen. Immerhin setzen aber CIOs bereits in 41 Prozent der Firmen Konvergenztechnik auf Applikationsebene regelmäßig ein. Weitere 32 Prozent sammeln in Pilotprojekten Erfahrungen mit der Technologie. Nur etwas mehr als ein Fünftel der CIOs vermelden keinen nennenswerten Einsatz der Technologie. In den nächsten drei Jahren wird sich dieses Bild verändern. 41 Prozent der CIOs gehen davon aus, dass ihr Unternehmen 2010 mit einem voll integrierten Konvergenznetz arbeitet. Und fast jeder zweite kündigt an, dass es Erweiterungen auf der Applikationsebene geben wird. Nur drei Prozent erwarten, dass es auch 2010 keine Planung in Sachen Konvergenz gibt.

IP-Telefonie ausgereift

Künftiger Integrationsgrad.
Künftiger Integrationsgrad.

Der bei weitem wichtigste Einsatzbereich der Konvergenztechnologie ist der Untersuchung zufolge die IP Telefonie. Die hat ihre Kinderkrankheiten inzwischen hinter sich. "Mittlerweile hat sich die VoIP-Sprachqualität der von ISDN angenähert und ist auch im Unternehmensbereich akzeptabel", sagt Burkhard Zohlnhöfer, Telekommunikationsexperte der Unternehmensberatung Steria-Mummert. Weil die Verbindungen inzwischen relativ stabil sind und das Sprachniveau akzeptabel ist, gibt es wenige Gründe, auf die Einsparungen zu verzichten, die durch das Zusammenführen von TK- und IT-Netz möglich sind. Mehr als die Hälfte allergeplanten Investitionen werden in den Ausbau von Sprachdatenlösungen aufgewendet.

Der Bedeutungsverlust der klassischen Telekommunikationstechnik wird auch bei der Budgetierung von Konvergenzprojekten deutlich. Nur 4,5 Prozent werden aus dem TK-Budget bestritten. Die Regel ist, dass Konvergenzprojekte als Teil des regulären IT- Budgets betrachtet werden. 62 Prozent der CIOs rechnen sie auf diese Weise ab. Knapp ein Sechstel der Befragten kann bei Konvergenzprojekten auf ein Sonderbudget zugreifen, bei dem fallweise abgerechnet wird. Die projektbezogene Abrechnung ist ein Trend, der sich in Zukunft noch verstärken wird, erklären die Studienautoren.