Konventionelle Techniken bestimmen den Büroarbeitsplatz:Schreibmaschine statt PC-Arbeitsplatz

02.10.1987

MÜNCHEN (CW) - Die Büroarbeit von heute hinkt noch hinter den Möglichkeiten der neuen Technik her. Zwar erkennen Beschäftigte die Vorteile des Werkzeugs PC, gleichzeitig kritisieren sie unzureichende Installationspraktiken. Zu diesen Ergebnissen kam die Frankfurter Markt-Forschungsgruppe Schwab.

Das Büro der späten achtziger Jahre ist noch weit entfernt, verfügbare, zeitgemäße Technik wirkungsvoll zu nutzen. Mehrfach-Schreiben, Doppelarbeit, Termindurck und Leerlauf sind an der Tagesordnung; konventionelle Technik bestimmt die Arbeitsplatzqualität sowie die Effizienz im Büro von heute. So lautet ein Ergebnis einer Zielgruppen-Studie der Markt- und Motiv-Forschungsgruppe. Im Auftrag der Commodore Büromaschinen GmbH befragte sie im Sommer 1987 rund 150 Personen aus den Zielgruppen Sekretärinnen, Sachbearbeiter und Entscheider.

Der Begriff "Textverarbeitung" wird, wie Schwab darlegte, für Aufgaben und Arbeiten im Büro nur sehr wenig benutzt. Hier zeige sich eine ernste Kluft zwischen Arbeit und eingesetzter Technik. Das am meisten verwendete Hilfsmittel sei nach wie vor die Schreibmaschine. Bei rund der Hälfte der Befragten werde im Unternehmen zwar ein PC verwendet, der Nutzungsgrad sei jedoch gering. Dem Personalmangel glaube man, durch PC kaum Abhilfe zu schaffen. Die Vorteile werden im wesentlichen in der generellen Arbeitserleichterung, der Schnelligkeit, der Speicher- und Abruffähigkeit von Daten sowie in den Korrekturmöglichkeiten gesehen.

Die Einstellung zur Arbeit am PC wird als grundsätzlich rational-positiv bewertet. Dennoch seien Vorurteile unübersehbar, sagte Schwab. Kritik gibt es an der Betreuung während der Installationsphase, an der Software und an unzureichenden Bedienungsanleitungen.