Markt für Embedded-Computer

Kontron und Jumptec künftig vereint

11.01.2002
MÜNCHEN (CW) - Mit Kontron und Jumptec haben sich zwei große Anbieter für Embedded-Computer zusammengeschlossen. Ziel ist es, Synergieeffekte zu nutzen und eine komplette Wertschöpfungskette zu knüpfen.

Neun Monate wurde verhandelt, nun ist der Deal in trockenen Tüchern: Mit der Kontron Embedded Computers AG, Eching bei München, und der Jumptec Industrielle Computertechnik AG aus dem niederbayrischen Deggendorf verschmelzen zwei Spezialisten für Embedded-Computer. Die gemeinsame Firma soll nach Angaben der Fusionspartner der weltweit größte Anbieter von Produkten aus dem Bereich sein.

Während Junptec in erster Linie Komponenten für Embedded-Computer fertigt, hat sich Kontron auf nachgelagerte Systeme spezialisiert. Zudem bietet der Zusammenschluss Vorteile in geografischer Hinsicht: Junptec ist vor allem in Deutschland und Europa tätig. Kontron verkauft mehr als die Hälfte seiner Produkte außerhalb Europas. Zusätzlichen Rückenwind versprechen sich die Firmen durch einen verstärkten Trend zu Outsourcing. Anwenderunternehmen würden zunehmend die Entwicklung ihre Embedded-Computer an externe Dienstleister auslagern, hieß es.

Beachtliche SynergieeffekteRund 25 Millionen Euro betragen die internen Synergieeffekte, so die Unternehmen in einer Erklärung. Erzielt werden sollen sie vor allem im Vertrieb, beim Einkauf sowie der Forschung und Entwicklung. Die Ebitda-Marge (Ebitda = Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) soll in den ersten zwei Jahren nach der Fusion von zehn auf 13 Prozent steigen. Ebenfalls anziehen werde der Umsatz, hieß es. Im Jahr 2002 betrage das Wachstum 30 bis 40 Prozent auf etwa 350 bis 400 Millionen Euro.

Der Deal wird in Form eines Aktientausches über die Bühne gehen, wobei voraussichtlich jeweils drei Jumptec-Aktien mit zwei Anteilscheinen von Kontron aufgerechnet werden. Somit entfallen zwei Drittel des fusionierten Unternehmens auf Kontron und ein Drittel auf Jumptec. Der Name der neuen Gesellschaft, die eine Marktkapitalisierung von über 500 Millionen Euro haben wird, soll wahrscheinlich Kontron lauten. Spätestens Mittes 2002 werden die Hauptversammlungen der Fusion zustimmen. Insgesamt arbeiten knapp 1400 Mitarbeiter für den neuen Konzern. (ajf)