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Konsolidierung im CRM-Markt: Superoffice schluckt Team Brendel

24.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem kurz vor Weihnachten erste Gerüchte die Runde machten, ist es nun offiziell: Team Brendel, Schweizer Anbieter von Software für das Management von Kundenbeziehungen, wird vom norwegischen Konkurrenten Superoffice übernommen. Der Kaufpreis soll sich laut Schätzungen der Analysten der Hewson Group aus einem Baranteil von drei bis vier Millionen Schweizer Franken - abhängig von einigen in der "Due Dilligence" festzulegenden Bewertung - und einem aus dem operativen Geschäft der nächsten 3 Jahre erwirtschafteten Anteil zusammensetzen.

Team Brendel mit Sitz in Basel bietet mit "Wincard" eine CRM-Software für mittelständische Unternehmen. Nach eigenen Angaben schrieb der Hersteller im vergangenen Jahr schwarze Zahlen und erreichte mit einer Kundenbasis von über 500 Unternehmen einen Umsatz von vier Millionen Schweizer Franken. Devon entfielen über 60 Prozent auf Schweiz, der Rest auf Deutschland. Dennoch war die seit einem Jahr als Mehrheitseigner agierende Vinci Capital offenbar auf der Suche nach einem Käufer. Mit Superoffice, das in Oslo beheimatet ist, glaubt man nun den idealen strategischen Partner gefunden zu haben, um wachsen zu können. So seien die Norweger nicht nur einer der führenden CRM-Anbieter in Europa, sondern würden mit ihren Produkten das Portfolio der Schweizer ergänzen. Danach soll Wincard auch künftig in erster Linie in Firmen aus der Bau- und Bauzuliefererbranche, der Apparate- und Maschinenbauindustrie sowie in IT-Beratungsunternehmen seine Käufer finden und weiterentwickelt werden. Die Superoffice-Produkte sollen sich hingegen vor allem an Anwenderunternehmen mit 20 bis 500 Benutzern im B-to-B Markt richten. Bestehende Wincard-Kunden erhalten laut Hersteller künftig einen erweiterten Service und Support.

In einer ersten Reaktion bestätigte Ralf Korb, Analyst der Hewson-Analyst, die optimistische Einschätzung der beiden CRM-Spezialisten. Seiner Ansicht nach lasse sich deren Portfolio gut kombinieren. Er erwarte zudem, dass deren Partner hierzulande und in der Schweiz durch die verbreiterte Produktpalette profitieren können. Interessant wird es diesbezüglich auch sein, wie sich die Kooperation zwischen Superoffce und der SAP weiterentwickelt. Bisher stellen die Norweger nur im eigenen Land die CRM-Komponente für die Mittelstandssoftware "Business One" der Walldofer. (as)