Das Verfahren MP3 erhält Konkurrenz durch Microsoft. Die Gates-Company stellte jüngst eine Betaversion ihrer Windows Media Technologies 4.0 vor. Laut Microsoft kommt die Technik mit kleineren Dateien aus und erlaubt es Anwendern dadurch, Audio-Inhalte schneller aus dem Internet zu laden. Bereits eine Modemverbindung soll ausreichen, um Töne in UKW-Radioqualität am PC abzuspielen. Ferner integrierte Microsoft ein Rechte-Management, mit dem auch urheberrechtlich geschützte Inhalte über das Netz verteilt werden können. Einige Anbieter haben bereits angekündigt, das Verfahren zu unterstützen, darunter Liquid Audio, Cirrus Logic und Excite. Wichtige Musik-Labels konnten sich bisher nicht für die Microsoft-Technik erwärmen.

Unterstützung erhält das MP3-Lager von Realnetworks, Marktführer bei Streaming-Media im Internet. Für 75 Millionen Dollar übernahm das Unternehmen den MP3-Spezialisten Xing Technology Corp. Außerdem unterzeichnete Realnetworks mit der IBM ein Kooperationsabkommen. IBM will sein Electronic Music Management System (EMMS), eine Technik zum Erstellen und Vertreiben von digitalen Inhalten, in die Client-Software von Realnetworks integrieren. Musikfirmen wie BMG, EMI, Sony Music, Universal Music und Warner Music nehmen an einem EMMS-Feldversuch teil.