Konkurrenten fordern offene Schnittstellen Microsoft straeubt sich gegen Standards fuer interaktives TV

17.03.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Microsoft straeubt sich gegen die Einfuehrung offizieller Standards fuer das interaktive Fernsehen. In den USA steht derzeit eine Reform der Gesetzgebung fuer die TK-Industrie an, bei der auch Normen fuer kuenftige Dienste wie Fernschulungen, elektronischer Handel und Werbung im interaktiven TV festgelegt werden sollen.

Um die Einfuehrung von verbindlichen Standards zu verhindern, reiste eigens Microsoft-Vice-President Craig Mundie bei den Gesetzgebern in Washington an. Im Gepaeck hatte der Gates-Vertreter einen eigenen Entwurf zur Gestaltung des kommenden TV-Marktes. Er demonstrierte eine Icon-basierte Software fuer das Teleshopping, Schulungen, Video on demand und Postloesungen, die bis dato im Hause Microsoft fuer den Markt entwickelt wurden. Die Programme sind mit einem Application Programming Interface (API) ausgestattet, das es Drittanbietern erlaubt, eigene Erweiterungen zu schreiben.

Microsofts vehementes Engagement gegen den Standard Digital Storage Media Command and Control (DSMCC) ist fuer die Konkurrenz ein Zeichen dafuer, das die Gates-Company auch diesen Markt mit eigenen Schnittstellen zu dominieren sucht. Ohne verbindliche und offene Standards gebe es keine Interoperabilitaet, so die Kritiker, jeder Software-Anbieter muesse dann jede Plattform entwickeln, um moeglichst allen Kunden Angebote offerieren zu koennen.