Weitere Entlassungen sind geplant

Konjunkturflaute bringt neue Probleme für Wang

25.01.1991

LOWELL/MASSACHUSETTS (CW) - Die Wang Laboratories Inc. beabsichtigt einen weiteren Personalabbau. Rund 500 Mitarbeitern soll in den kommenden Wochen gekündigt werden. Wie ein Sprecher von Wang Deutschland mitteilte, ist die bundesdeutsche Organisation von den Personalmaßnahmen nicht betroffen.

Die neuerlichen Entlassungen der Wang Labs, mit der das Unternehmen einmal mehr Kosten sparen will und die überwiegend Mitarbeiter in Fertigungsstätten weltweit tangieren wird - kommt überraschend. Nach zwei schweren Jahren, in denen Wang personalmäßig eine radikale Schrumpfkur hinter sich brachte - von weltweit 31 500 Mitarbeitern blieben noch 19000 übrig - und fortlaufend mit Liquiditätsproblemen und hohen Verlusten zu kämpfen hatte, schien das Unternehmen gerade wieder auf dem Weg der Besserung zu sein. Erstmals nach sechs Quartalen mit tiefroten Zahlen konnte Wang im ersten Abschnitt des laufenden Geschäftsjahres, das am 30. September 1990 endete, wieder einen geringfügigen Gewinn ausweisen.

Die weltweite Konjunkturflaute - vor allem aber der schwache heimische US-Markt - macht dem Unternehmen jedoch zu schaffen. Obwohl Wang bislang noch keine Angaben über den Verlauf des zweiten Quartals (endete am 31. Dezember 1990) machte, rechnen US-Analysten einmal mehr mit Verlusten. Als ein Anzeichen dafür werten sie auch die neuerlichen Entlassungspläne.

Dafür laufen Wangs Bemühungen, die Produktlinie auf Vordermann zu bringen, auf Hochtouren. Geplant ist eine neue Rechnerserie auf Unix-Basis.

Dabei will der Minicomputerhersteller auf die Technologie der kalifornischen Mips Computer Systems Inc., Sunnyvale, zurückgreifen. Die Verhandlungen zwischen beiden Unternehmen sollen nahezu abgeschlossen sein.