2,5 Zoll wird zum Standard

Kompakte Festplatten treten gegen Solid-State-Drives an

24.11.2008
Von pte pte
Bei High-Performance-Festplatten für den Einsatz im Unternehmensumfeld entwickelt sich der 2,5-Zoll-Formfaktor zum Standard.

Bei Platten mit 10.000 Umdrehungen pro Minute sinkt die Stromaufnahme um 35 Prozent gegenüber 3,5-Zoll-Modellen, so Paul Martin, Senior Director Worldwide Channel Marketing und Enterprise beim Speicherspezialisten Western Digital, gegenüber "DigiTimes". "Der 2,5-Zoll-Formfaktor ist der richtige Weg im Wettbewerb mit Solid State Drives (SSDs)", betont Hilmar Beck, Western Digital Enterprise Sales Manager DACH, im Gespräch mit pressetext.

Western Digital steht derzeit noch fest im Festplatten-Lager, wo der sinkende Stromverbrauch hilft, dem Druck der Konkurrenztechnologie standzuhalten. "Im High-Performance-Bereich werden SSDs mit der Zeit an Boden gewinnen", räumt Beck ein. Allerdings habe die Technologie noch Einschränkungen wie etwa die begrenzten Schreib-Lese-Zyklen und die dadurch beschränkte Haltbarkeit. Der Western-Digital-Experte verweist auch darauf, dass die Schreibgeschwindigkeiten von SSDs noch relativ gering sind. "Noch sind Festplatten im High-Performance-Bereich überlegen", ist er daher überzeugt. Western Digital betont aber, dass das Unternehmen durchaus Erfahrung mit Flash-Technologie hat und sich bei Bedarf auch der SSD-Technologie zuwenden wird. Der Druck, mit dem andere Unternehmen hinter SSDs stehen, könnte Western Digital dabei früher statt später unter Zugzwang setzen. Beispielsweise hat Speicher-Mitbewerber SanDisk angekündigt, ab 2009 für 100 Mal höhere Schreibgeschwindigkeiten bei SSDs zu sorgen.

Derzeit können sich Festplatten im Unternehmensumfeld nicht zuletzt dank des Übergangs zum 2,5-Zoll-Formfaktor behaupten. "Moderne Blade-Server folgen diesem Trend bereits seit einiger Zeit", sagt Beck. Auch Mischlösungen, die leistungsfähige 2,5-Zoll-Festplatten mit kapazitätsstarken 3,5-Zoll-Modellen kombinieren, sind möglich. Dabei sinkt die Gesamtkapazität gegenüber der ausschließlichen Verwendung von 2,5-Zoll-Platten nur um zehn Prozent, während der Stromverbrauch im Mittel um 30 Prozent zurückgeht, so Martin. Seit 2004 sei die durchschnittliche Leistungsaufnahme von Enterprise-Festplatten von 240 auf 144 Watt gesunken, während sich die mittlere Kapazität vervierfacht habe. (pte)