Kommt ein Online-MS-Office?

31.05.2007
Die von Novell publizierten Abkommen mit Microsoft erwähnen explizit ein gehostetes Office.

Novell veröffentlichte drei der viel diskutierten Partnerschaftsabkommen mit Microsoft, darunter die umstrittene Übereinkunft in Bezug auf mögliche patentrechtliche Klagen gegen Linux, von denen SuSE-Anwender verschont bleiben sollen.

Dieses Übereinkommen nimmt eine Reihe von Anwendungen aus, darunter gehostete Office-Anwendungen und solche, die auf einem Server laufen. Da keiner der Vertragspartner derzeit solche Programme anbietet, interpretieren Marktbeobachter diesen Passus als Absichtserklärung Microsofts, in den Markt für Web-Office einzusteigen.

Ein solcher Schritt wird allgemein schon länger erwartet, nachdem Google mit "Text & Tabellen" eine leichtgewichtige Textverarbeitung und Tabellenkalkulation im Browser anbietet. Sie ergänzen das bereits etablierte Google Mail zu einem Anwendungspaket, das die Office-Basisfunktionen ohne lokale Software-Installation bereitstellt. Die derzeit noch fehlenden Funktionen für Präsentationsgrafiken möchte Google demnächst nachreichen ("Google-Presentation"). Offiziell positioniert das Unternehmen seine Online-Suite nicht gegen Microsoft, sondern aufgrund des geringeren Funktionsumfangs als Ergänzung zu den Markt dominierenden Programmen aus Redmond.

Mit dem Hosting von Exchange und Sharepoint Server, das vornehmlich Partner übernehmen, bietet Microsoft die Funktionen von zwei zentralen Server-Anwendungen aus der Office-Familie bereits als Service an. Die damit mögliche Kombination aus Desktop-Software und Web-Diensten entspricht den Ankündigungen von Bill Gates und Ray Ozzie hinsichtlich der Software-as-a-Service-Pläne des Unternehmens ("Software and a Service"). (ws)