In ihrer neuen Marktstudie „Breitband Reloaded: Perspektiven für die Glasfaser in Deutschland“ zeigen die Autoren der Beratungsfirma Deloitte, dass der deutsche Markt noch einige Hürden überwinden muss, wenn es um Breitenangebote über Hochleistungs-Glasfasernetze geht.
Die bestehenden Kupferkabel oder die alternative Netzinfrastruktur der Kabelnetzbetreiber werden derzeit von den meisten Verbrauchern als ausreichend empfunden. Die erwarteten höheren Kosten für einen Glasfaseranschluss begrenzten das Verbraucherinteresse. Auf längere Sicht werde der Aufbau eines Glasfasernetzes allerdings notwendig, meinen die Autoren.
Erfolgsfaktoren für ein Ausbauszenario wären: Eine klare Ausbaustrategie, Kooperationsmodelle unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen von Regulierungsbehörde und Politik, die gezielte Nutzung von Synergien etwa mit Energieversorgern sowie die Erschließung zusätzlicher Einnahmepotenziale, zum Beispiel durch attraktive Content-Angebote.
„In Deutschland zeigen sich beim Thema Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetze zwei gegenläufige Entwicklungen“, sagt Andreas Gentner, Partner und und Telekommunikationsexperte bei Deloitte. „Zum einen wird sich der Bandbreitenbedarf in den kommenden drei Jahren mehr als verdoppeln. Ausschlaggebend seien insbesondere Videoanwendungen und Cloud Services. Zum anderen aber wollen die deutschen Verbraucher nicht tiefer in ihre Taschen greifen.“