In der Insolvenz

Kodak will sein Filmgeschäft loswerden

24.08.2012
Bei dem ums Überleben kämpfenden Fotopionier Kodak geht es ans Eingemachte.

Das insolvente Unternehmen stellt sein Geschäft mit Fotofilmen zum Verkauf, das einst den Grundstein zum Weltkonzern legte. Auch weitere Geschäftszweige wie Scanner oder Fotostationen zum Ausdrucken von Bildern sollen abgestoßen werden. Kodak hofft, bis Mitte kommenden Jahres Käufer zu finden.

"Wir formen Kodak neu", erklärte Firmenchef Antonio Perez am Donnerstag. Bereits seit längerem versucht er, das Unternehmen als Druckerspezialisten neu zu erfinden, allerdings mit mäßigem Erfolg. Anfang des Jahres rutschte Kodak in die Insolvenz. Seitdem ist das Unternehmen aus der Produktion von Diafilmen, Kameras und digitalen Bilderrahmen ausgestiegen. Auch die Online-Fotoplattform wurde verkauft.

Früher waren Filme und Fotopapier eine Goldgrube für Kodak und Rivalen wie Agfa. Der Umbruch zur Digitalfotografie machte diese sichere Einnahmequelle aber zunichte. Heute spielen die klassischen Filme kaum noch eine Rolle. Im ersten Halbjahr schrumpfte der Umsatz von Kodak um mehr als ein Viertel auf zwei Milliarden Dollar und der Verlust stieg auf unterm Strich 665 Millionen Dollar.

Die Verkaufspläne fürs traditionelle Filmgeschäft kommen zu einer Zeit, in der die Auktion eines großen Patentpakets stockt. Kodak hatte sich bis zu 2,6 Milliarden Dollar von der Versteigerung erhofft und wollte damit Kredite zurückzahlen und den Neuanfang finanzieren. Es zeichnet sich aber ab, dass Kodak nicht annähernd soviel Geld für seine geschützten Ideen rund ums Bild bekommt wie gedacht. Die Verhandlungen liefen weiter, erklärte der Konzern, es könne aber auch sein, dass man die Patente am Ende behalte. Möglicherweise muss sich das Unternehmen deswegen nach anderen Geldquellen umsehen. (dpa/tc)