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Kodak-Chef: Kamerahandys müssen besser werden

15.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Aus Sicht des Kodak-Chefs Dan Carp drohen Kamerahandys in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, wenn nicht die Hersteller die Qualität der Geräte und deren Benutzerfreundlichkeit verbesserten. Größte Schwachpunkte seien die Bildqualität, Akkulaufzeit und Druckfähigkeiten, klagte Carp in einer Keynote-Ansprache auf der Mobilfunk-Fachmesse CTIA in New Orleans.

Viele Verbraucher empfänden die Benutzung von Mobiltelefonen mit integrierter Kamera als "unbefriedigend", so der Kodak-Chef. Hier drohe der Branche eine verpasste Chance, wenn sie nicht auf die Kundenbeschwerden höre und sich stattdessen schon auf neue Features wie Video konzentriere.

Carp verglich die Situation mit Fehlern, die seine eigene Firma im Kamerageschäft gemacht hatte. Zwar habe Kodak bereits m Jahr 1975 die erste Digitalkamera herausgebracht, später aber trotzdem die Marktführerschaft verloren, weil es nicht auf Kundenbeschwerden hörte. Es gelte für die Handybauer "die grundlegenden Nutzerbedürfnisse zu befriedigen", so Carp. Das könne "den Konsum auf bislang unbekannte Niveaus heben".

Der Handymarkt war in den vergangenen Jahren nicht zuletzt dank des massiven Marketingaufwands von Hersteller und Netzbetreibern für Engeräte mit integrierter Kamera ordentlich gewachsen (die Anbieter erhofften sich von dem Fotoversand via MMS neue Umsatzströme, die bislang jedoch nicht im erwarteten Umfang fließen). Kodak stellte passend zum Trend eine Drucker-Konzeptstudie vor. Diese verfügt über eine Handy-Docking-Station, die das Ausdrucken von Bildern ermöglicht und das Telefon auch gleich noch auflädt. (tc)