Panzerknacker aufgerufen

Kobil warb auf der CeBIT mit seiner uneinnehmbaren PC-Festung

03.04.1992

WORMS CW) - Einen kleinen Gag leistete sieh die Kobil Computer GmbH auf der CeBIT in Hannover: Die für ausgeklügelte PC-Sicherungssysteme bekannte Firma aus Worms hatte an der Leinestadt potentielle Computerknacker animiert, sich Zugang zu ihren neuen Rechnern zu verschaffen. Lohn der diesmal sanktionierten kriminellen Tat: Das System durfte gleich mitgenommen werden.

Mit dieser Werbeidee stellte Kobil nicht nur seine neuen Desktop-EISA-Rechner vor, die ausschließlich mit Intels 486 - Chips (20 bis zu 50 Megahertz Taktrate) ausstaffiert sind und durch - nach Firmenangaben - einfachen CPU-Austausch hochgerüstet werden können.

Vor allem rückten die Bischofsstädter das von ihnen entwickelte Sicherheits-Codierungssystem in den Blickpunkt des Interesses. Kernstück ist ein an der Front der PCs aufgesetztes berührungsempfindliches numerisches Codierfeld. Nur, wenn man eine sechsstellige Zahlenkombination richtig eintippt, hat man Zugriff auf Daten und Programme. Nach dreimaliger Falscheingabe des Codes sagt der Rechner leise Servus und verweigert jede weitere Kooperation. Über dieses stromunabhängige Codierungssystem lassen sich ferner die Tastatur sowie Festplatten- und Diskettenlaufwerke sperren und wieder freigeben. Auch kann die Voreinstellung vorgenommen werden, sich nur schreibend oder lesend der Massenspeicher zu bedienen.

Gefertigt aus Ganzstahl, läßt sich der Desktop-Rechner nur unter Überwindung besonderer Sicherungsvorkehrungen öffnen, um an sein Innenleben heranzukommen.