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KMPG-Gutachten bescheinigt FJH korrekte Bilanzierung

26.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die FHJ AG sieht sich nach Vorlage eines Gutachtens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG von dem Vorwurf der Bilanzfälschung entlastet. Wie das auf den Finanzsektor spezialisierte Software- und Beratungshaus mitteilte, belegt das Gutachten, dass die erhobenen Vorwürfe substanzlos und falsch seien.

Die Staatsanwaltschaft München hatte vor zirka zwei Wochen ein Ermittlungsverfahren gegen die FJH-Vorstände und einen Wirtschaftsprüfer eingeleitet. Auslöser war eine anonyme Anzeige, in der die Finanzsoftwareschmiede beschuldigt wurde, sie habe - mit Rückendeckung ihres Wirtschaftsprüfers - interne Projekte als echte Umsätze verbucht. Ohne die Manipulation bei Umsatz- und Gewinn würde das börsennotierte Unternehmen schon seit Jahren rote Zahlen schreiben, so die Behauptung. Entgegen dem Trend meldet die FJH AG beziehungsweise - vor der Fusion mit der Heubeck AG - die FJA AG jedoch seit ihrem Börsengang im Jahr 1999 stetig steigende Gewinne.

Konkret richteten sich die Anschuldigungen gegen den ständig steigenden Posten an unfakturierten Forderungen, also Ansprüche aus erbrachten Leistungen, für die noch keine Rechnung an die Kunden gestellt wurde. Sie führten zu der Mutmaßung, bei zahlreichen der verbuchten Geschäfte handle es sich tatsächlich um Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die angestellten Programmierer.

Laut FJH-Mitteilung haben die Prüfer nun jedoch in ihrem Gutachten bestätigt, dass die Bilanzierung dieser Forderungen korrekt und konform mit den Vorgaben nach IAS (International Accounting Standard) sei. Allen Forderungen stünden tatsächliche Aufträge gegenüber. Das Gutachten sei an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurden, teilte FJH mit.

An der Börse wurde FJH bereits die Absolution erteilt: Nachdem der Wert der Aktie nach Bekanntwerden der Vorwürfe zeitweise um bis zu 40 Prozent eingebrochen war, zog der Kurs am gestrigen Dienstag um zirka 20 Prozent an. (mb)