Harald Neumann x Bundesrechenzentrum Wien

Kleines Land - ganz groß

28.10.2005
Von Helga Ballauf
Österreich spielt in Sachen E-Government die erste Geige in Europa. Mitverantwortlich dafür ist Harald Neumann, Chef des Bundesrechenzentrums.

Dahinter stecken mehrere Jahre Arbeit: "Die Akten sollen laufen, nicht die Menschen" - mit diesem Bild vor Augen hat Harald Neumann ein anspruchsvolles E-Government-Projekt in Österreich umgesetzt. Der technische Geschäftsführer des Bundesrechenzentrums beliefert die Bundesverwaltung in Wien auf Basis kostendeckender Preise mit IT-Services. Inzwischen funktioniert der durchgängige Workflow aller zwölf Ministerien mit dem gleichen System.

Harald Neumann

Wichtigstes Projekt: Vollelektronischer Geschäftsprozess in der Bundesverwaltung, basierend auf einer IT-Anwendung für alle zwölf Ministerien;

IT-Strategie: Ausbau der Position als E-Government-Partner und -Berater;

Ein CIO muss …die Strategie und Geschäftsprozesse seiner Kunden kennen und verstehen.

"Etwas Einmaliges in Europa", freut sich Neumann: "Dieses elektronische Back-Office hat die Effizienz der Bundesverwaltung enorm gesteigert und ist unbedingte Voraussetzung für ein bürgerfreundliches E-Government." Nun wollen die Österreicher das Projekt vermarkten und andere EU-Staaten beraten. "Das Implementieren übernehmen wir nicht; dafür kann jedes Land selbst sorgen", sagt Neumann. Der Betriebswirt hat sich IT-Kenntnisse im laufenden Arbeitsprozess angeeignet. Seine Rolle als technischer Geschäftsführer versteht er so: "Ich muss die Linie vorgeben und meinen Spezialisten die Möglichkeiten schaffen, dass ihr Expertentum voll zum Tragen kommt." Die Zügel behält jedoch der Manager in der Hand, "damit Technologieverliebtheit nicht einer objektiven betriebswirtschaftlichen Bewertung im Weg steht". n

Helga Ballauf