Meta: Bis zum Durchbruch vergehen zwei Jahre

Kleine ASP-Anbieter stehen vor einer Durststrecke

29.10.1999
MÜNCHEN (CW) - Nach Meinung der Meta Group stellt Application-Service-Providing (ASP) eine interessante Alternative zum klassischen Outsourcing oder Inhouse-Betrieb der IT dar. Ein Durchbruch des ASP-Modells wird jedoch frühestens 2001 erwartet.

Geht es nach den Vertretern der ASP-Gemeinde, gibt es künftig keine andere Form des Outsourcing mehr. Angespornt von großen Wachstumsprognosen, haben verschiedene Unternehmen den Markt betreten, um für den erhofften Boom der Branche gerüstet zu sein. Dieser werde jedoch nach Meinung der Meta Group noch auf sich warten lassen, denn frühestens im Jahr 2001 sei der Durchbruch im ASP-Geschäft geschafft. In der Zwischenzeit würden viele der Startups wegen geringer Nachfrage Probleme bekommen, sich über Wasser zu halten.

Als einen Grund für diese Entwicklung nennt die Meta Group, daß ASP-Anbieter gegenwärtig noch nicht über ausreichend Erfahrung verfügen, um geschäftskritische Projekte in die Tat umzusetzen.

Kaum Erfahrung mit großen Projekten

Momentan bezögen sich die "Referenzen" der Dienstleister noch auf isolierte Projekte, in denen Großunternehmen Teilbereiche der IT ausgelagert haben - beispielsweise für den elektronischen Handel. Darüber hinaus fällt ins Gewicht, daß die Implementierung einer betriebswirtschaftlichen Standardsoftware in Konzerndimensionen auch für einen ASP sehr komplex sei. Dies ziehe in der Regel Mehrkosten für die monatliche Miete der Software nach sich.

Erschwerend für die Startup-Companies komme hinzu, daß viele der traditionellen Outsourcer inzwischen ihre Fühler in den ASP-Markt ausstrecken. Dabei handelt es sich in der Regel um große Dienstleister mit ausreichend finanzieller Rückendeckung, um die schleppende Anlaufphase zu überstehen. Als positiv bewerten die Analysten hingegen, daß sich mit dem ASP-Konzept die Software je nach Gebrauch abrechnen läßt. Dadurch werde sich der gesamte Outsourcing-Markt weiterentwickeln. Während gegenwärtig rund zehn Prozent der Top-2000-Firmen weltweit ihre Standardsoftware von einem Dienstleister betreuen lassen, würde 2003 bereits jeder vierte Konzern ein solches Angebot nutzen.