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Craigslist.org gilt als eine der reichweitenstärksten Webseiten weltweit

Kleinanzeigen: Craigslist will in Deutschland durchstarten

28.03.2008
Von pte pte
Der amerikanische Online-Kleinanzeigendienst Craigslist will auch in Deutschland Fuß fassen. Das Internetportal, das zu den bekanntesten Marken in Nordamerika zählt, hat zu diesem Zweck eine Übersetzung seines Webauftritts in deutscher Sprache gestartet und sein Angebotsfeld um einige Städte des erweitert.

In der Liste des Online-Dienstes Craigslist sind derzeit Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart vertreten. Längerfristiges Ziel der Plattform ist es, sich im gesamten deutschen Bundesgebiet als Kleinanzeigendienst zu etablieren. Hierfür will Craigslist sein Webangebot in nächster Zeit Stück für Stück auch auf andere Städte und Regionen Deutschlands ausweiten. Die Vorschläge für weitere Städte sollen dabei direkt von den Usern kommen. "Online-Kleinanzeigendienste haben die reinen Printanzeigen mittlerweile weitestgehend abgelöst", erklärt Markus Hübner, Web-Experte und Geschäftsführer der Agentur Brandflow, im Gespräch mit pressetext. Auch entsprechende Hybrid-Modelle, die Print- und Online-Bereich miteinander verbinden, seien heute weit verbreitet.

"Craigslist ist aber im deutschsprachigen Raum derzeit noch nicht allzu bekannt", stellt Hübner fest. Dies liege vor allem daran, dass das Unternehmen bislang seine Werbeaktivitäten vorwiegend auf den englischen Sprachraum beschränkt habe. "Mit einem stärkeren Engagement in Deutschland kann sich das aber bald ändern", räumt Hübner ein. Wichtig sei in diesem Zusammenhang eine bessere Vernetzung, die im Vergleich zu den USA in Deutschland noch großteils fehle. "Der beabsichtigte Einstieg von Craigslist in den deutschen Markt ist auch ein deutliches Zeichen dafür, dass der deutsche Sprachraum generell an Relevanz für derartige Markterweiterungen internationaler Unternehmen gewonnen hat", so Hübner abschließend.

Der recht schlicht gehaltene Internetauftritt von Craigslist dient neben den üblichen Angeboten in Form von Kleinanzeigen auch als Flirt-, Immobilien- und Stellenbörse. Letztere ist besonders umfangreich, an die zwei Millionen neue Jobangebote kommen nach Angaben der Betreiber monatlich hinzu. Der Dienst kann dabei großteils kostenlos genutzt werden, nur Job- und Wohnungsanzeigen sind gebührenpflichtig. Diese stellen auch die einzige Einnahmequelle des als Non-Profit-Unternehmen gegründeten Portals dar. Wie Craigslist-CEO Jim Buckmaster kürzlich im Rahmen einer Konferenz gegenüber Wall-Street-Analysten betonte, ginge es dem Unternehmen nicht um Profitmaximierung. Man ziehe es stattdessen vor, den Nutzern beim Finden von Autos, Wohnungen, Jobs und Flirtgelegenheiten zu helfen.

Craigslist wurde 1995 von Craig Newmark für die San Francisco Bay Area als Hobbyprojekt gegründet. 1999 erfolgte dann die Umwandlung in ein privat geführtes, unabhängiges Unternehmen. In den darauf folgenden Jahren expandierte der Webdienst auf mehrere weitere US-Städte und begann, sein Angebot auch international verstärkt auszubauen. Mittlerweile ist Craigslist laut eigenen Angaben in über 450 Städten in 50 Ländern der Welt aktiv. Mit an die neun Milliarden Seitenzugriffen pro Monat und rund 30 Millionen Unique Visitors zählt das Portal derzeit zu den reichweitenstärksten Webseiten nicht nur innerhalb der USA, sondern auch weltweit. (pte)