Modulares Übertragungssystem von Siemens:

Klein-Verkehr in "festen" Netzen

25.06.1976

Zum Übertragen von Fernschreibnachrichten und Daten gibt es neben den öffentlichen Fernmeldenetzen der Bundespost auch zahlreiche private Netze. Diese "Festnetze" dienen nur ganz bestimmten Zwecken, wie etwa der Platzbuchung bei den Fluggesellschaften.

Fernschreib- und Datennetze unterschiedlichster Strukturen und Verkehrsbedürfnisse lassen sich jetzt mit einem neuen modularen Übertragungssystem der Siemens AG, München, aufbauen.

MÜNCHEN - Dieses System für integrierte Fernschreib- und Datennetze besteht aus Übertragungseinheiten, Zeitmultiplexern, Teilnehmeranschlußgeräten und Netztaktversorgungen. Durch die universelle Verwendbarkeit der Bausteine und auf Grund der Tatsache, daß die Investitionen hier weitgehend proportional zur Teilnehmerzahl sind, lassen sich auch kleinere Netze mit vertretbarem Aufwand einrichten und betreiben.

Die Übertragungseinheiten gibt es in fünf verschiedenen Ausführungen. Die Geräte UEB 12.8 und UEB 64 dienen zum Übertragen von isochronen Bitströmen im Nahbereich über Kabel für Übertragungsgeschwindigkeiten von 0.6 bis 12.8 kBit/sek. beziehungsweise 48 und 64 kBit/ sek. Mit Geschwindigkeiten von 1.2 bis 3.2 kBit/sek überträgt das UEM 3.2 isochrone Bitströme über Kanäle mit Sprachbandbreite. Für Übertagungen über Primärgruppenverbindungen von Trägerfrequenzsystemen (60 bis 108 kHz) mit Geschwindigkeiten von 43 oder 64 kBit/sek. wurde die Einheit UEM 64 entwickelt. Der Baustein ED 1000 überträgt anisochrone Daten und Fernschreibnachrichten über Kabel und Kanäle mit Sprechbandbreite mit Geschwindigkeiten bis zu 300 Baud.

Für Einsatzbereiche, bei denen Daten mit Geschwindigkeiten kleiner oder gleich 300 Baud gebündelt gleichzeitig über einen Kanal übertragen werden sollen, ist das Zeitmultiplexsystem ZD 1000-Cl konzipiert. Bei gleichmäßiger Belegung lassen sich damit zum Beispiel sieben Datenstromkreise mit 300 Baud oder 46 Fernschreibstromkreise mit 50 Baud auf einem Kanal einrichten. Die Systeme ZD 1000-S/E dienen zum Bündeln von Datenstromkreisen der Geschwindigkeitsklassen 0,6 bis 9,6 kBit/sek. und zum gemeinsamen Übertragen über einen Verbindungsweg mit 64 kBit/sek. Datenstromkreise mit unterschiedlichen Übertragungsgeschwindigkeiten lassen sich dabei mischen.

Den Abschluß des Datennetzes sorgen die Teilnehmeranschlußgeräte AGT und DAG. Sie dienen als Verbindungsglieder zu den Datenendgeräten der Teilnehmer. Das Datenfernschaltgerät DFG ist den Anschlußgeräten ähnlich, jedoch nur für Teilnehmer bestimmt, die beliebige Verkehrsbeziehungen abwickeln möchten und deshalb wählen müssen. Die Netztaktversorgung NTV liefert die für das Übertragungssystem erforderlichen Taktfrequenzen.