MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das konnte ja nicht gutgehen: Die IFPI (International Federation of the Phonographic Industry), ein weltweiter Verband von Tonträgerfirmen, hat Klage gegen die norwegische Firma FAST Search 7 Transfer ASA eingereicht. Die Portal-Site Lycos hat deren Suchmaschine in ihr Portfolio übernommen, um damit die Suche nach den umstrittenen MP3-Audiodateien (MPEG-1, Audio Layer 3) zu ermöglichen (CW Infonet berichtete).

Die IFPI behauptet zu Recht, FAST/Lycos biete damit den Zugriff auf Tausende illegaler Musikdateien im Internet. Der Verband erwägt ebenfalls eine Klage gegen Lycos selbst. "Es gibt im Urheberrecht einen wichtigen Passus über die Beihilfe zum Rechtsverstoß ["contributory infringement"]", erklärte der IFPI-Vorsitzende Jason Berman. Espen Brodin, Managing Director bei FAST, sieht die Sache ein wenig anders: Seiner Ansicht nach töten die Anwälte hier den "Boten, der die Nachricht überbringt". Die Musikindustrie verfolge unsinnigerweise diejenigen, die MP3-Technik anbieten, anstatt den Piraten nachzujagen, die widerrechtlich Copyright-geschützte Musik vervielfältigten.