Speichererweiterung für Smartphones und Tablets

Kingston MobileLite Wireless G2 im Test

21.09.2014
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.
SD-Cards und USB-Sticks erscheinen insbesondere Nutzern von Apple- und Google Nexus-Mobilgeräten wie ein Relikt aus der PC-Ära, denn sie können diese eigentlich gängigen Speichermedien nicht mit ihren tragbaren Begleitern verwenden. Mit seinem portablen WLAN-Storage-Server eröffnet Kingston Mobilgeräten den Zugriff auf solche Speichermedien, was den Datenaustausch erheblich erleichtert.
Als eine Art NAS-Server soll das Mobile Wireless G2 mobile Devices unterwegs Daten zur Verfügung stellen.
Als eine Art NAS-Server soll das Mobile Wireless G2 mobile Devices unterwegs Daten zur Verfügung stellen.
Foto: Kingston

Geht es nach Apple, müssen Benutzer Dateien über die Cloud (oder einen Computer mit iTunes-Software) beziehen. Für iPhone- und iPad-Anwender, die bei Meetings oder auf Konferenzen Dateien mit Freunden oder Kollegen austauschen wollen, ist das jedoch seit Anbeginn an ein riesen Ärgernis. Nicht viel besser ergeht es Käufern von Google-Geräten der Nexus-Baureihe: Auch hier spart sich der Anbieter inzwischen den SD-Kartenslot. Einige andere Hersteller von Android-Smartphones und -Tablets haben sich diesem Trend angeschlossen, was die Portabilität von Daten im mobilen Umfeld leider abermals erschwert. USB-OTG (USB On The Go) zum Anschluss von Periphere wie Tastaturen und USB-Sticks ist nur scheinbar ein Ausweg: Apple beispielsweise unterstützt diese Funktion gar nicht. Im Android-Lager ist dessen Nutzbarkeit vom jeweiligen Gerät abhängig: Amazons Kindle Fire HDX kommt hiermit etwa nicht zurecht.

Datei-Jongleur MobileLite Wireless G2

Einen Ausweg aus diesem Dilemma verspricht Kingston mit seinem "MobileLite Wireless G2". Im Prinzip handelt es sich dabei um einen NAS-Server, der dank Akku portabel ist und auf den Zugriffe per WLAN erfolgen. Von den grundsätzlichen Merkmalen her ähnelt das Kästchen seinem vor gut zwei Jahren vorgestellten Vorgänger "Wi-Drive", den wir hier in einem Testbericht besprochen haben.

Kontakt mit dem Storage-Server nehmen die Clients über 802.11g/n-Funk auf. Die WLAN-Übertragungen sind standardmäßig unverschlüsselt, lassen sich optional aber mittels WPA2 chiffrieren. Über seine USB- und SD-Card-Slots gestattet der MobileLite Wireless G2 den Anschluss von USB-Sticks und SD/SDHC/SDXC-Speichermedien (ein MicroSD-Adapter wird mitgeliefert), die mit den Dateisystemen FAT, FAT32, exFAT oder NTFS formatiert sein können. Während Webbrowser-Zugriffe auf die mit dem Gerät verbundenen Speichermedien nur lesend stattfinden können, halten die von Kingston im Apple und Google-Store angebotenen Apps für iOS und Android zusätzliche Zugriffsvarianten bereit. Darüber sind dann auch Schreiboperationen wie das Kopieren von Dateien oder das Anlegen von Ordnern durchführbar. Selbst die direkte Dateiübertragung von USB-Stick auf SD-Card und vice versa ist möglich. Außerdem kann die App alle Foto-, Video- oder Musikdateien auflisten, unabhängig davon, ob diese auf der SD-Card, dem USB-Stick oder in dortigen Unterordnern gespeichert sind.

Speicherkarte oder USB-Stick? Das G2 kommt mit beiden Formaten zurecht.
Speicherkarte oder USB-Stick? Das G2 kommt mit beiden Formaten zurecht.
Foto: Kingston

Auf Apple-Geräten zeigt die Kingston-App gängige Dokumentenformate wie Word, Powerpoint und PDF eigenständig an, ohne dafür externe Viewer zu benötigen. Die Streaming-Wiedergabe von Musik- sowie Videodateien etwa im MP3- und MP4-Format funktionierte im Test ebenfalls. Unterwegs auf dem iPad - ohne jedweden von Apple auferlegten iTunes-Zwang - Filme von USB-Stick oder SD-Card schauen, wird damit endlich Realität.