Theorien über Künstliche Intelligenz gewürdigt

KI-Veteran Marvin Minsky mit dem "Japan-Preis" geehrt

18.05.1990

TOKIO (IDG) - Marvin Minsky, Direktor des KI-Labors am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, hat in Tokio den "Japan-Preis" erhalten. Die mit 350 000 Dollar dotierte Auszeichnung honoriert besondere Leistungen im Bereich "Integration - Entwicklung, Produktion und Kontrolle".

Minsky, der in Japan als Vater der Künstlichen Intelligenz gilt, wurde die Ehrung aufgrund seiner akademischen Erfolge und seiner fundamentalen Theorien zuteil.

Aus der von Minsky gegründeten KI-Abteilung erblickten Entwicklungen wie die Programmiersprache Lisp das Licht der Welt. Zudem wurde Pionierarbeit in den Bereichen symbolische Manipulation mathematischer Ausdrücke, natürlichsprachliche Dateneingabe sowie computergesteuerte Erkennung dreidimensionaler Objekte oder Robotertechnik geleistet.

Ebenso nahm das MIT-Labor das Problem Konversation zwischen Mensch und Computer in Angriff und erzielte dabei erste Erfolge. Minsky stellte eine Theorie für die Darstellung und Benutzung von "Wissen" im Rechner vor, auf deren Grundlage viele Programme auf dem Gebiet der wissensbasierten Systeme entwickelt wurden.

In seinem jüngsten Buch "The Society of Mind" setzt sich Minsky mit der Arbeitsweise des menschlichen Gehirns auseinander. Dieses "ultimative Netzwerk" faßt alle Typen, ob neuronale oder andere, zusammen.