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(Keine) Überraschung: Charter setzt auf Microsoftware

08.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Charter Communications, mit rund sieben Millionen Kunden viertgrößter TV-Kabelanbieter der Vereinigten Staaten, hat gestern angekündigt, er werde rund eine Million Haushalte mit Microsofts Software für interaktives Fernsehen bedienen. Eine echte Überraschung ist das nicht unbedingt, denn der Mann hinter Charter heißt Paul Allen - und der hat 1975 zusammen mit Bill Gates Microsoft gegründet.

Für Microsoft ist der Deal strategisch bedeutsam, denn bislang waren die Redmonder mit ihrer TV-Software wenig erfolgreich. Beispielsweise hatte AT&T sich in diesem Jahr gegen die Produkte des Konzerns entschieden und stattdessen die des Konkurrenten Liberate Technologies gewählt - und das, obwohl Microsoft den Carrier zuvor eigens mit einer Fünf-Milliarden-Dollar Finanzspritze gestärkt hatte.

Übrigens will auch Charter die Technik von Liberate in 300.000 Haushalten verwenden - ein Termin dafür steht indes noch aus. Liberates Chief Strategy Officer David Limp erklärte dazu: "Angesichts der Besitzverhältnisse von Charter war es unvermeidlich, dass Microsoft hier ins Geschäft kommen würde." Forrester-Analyst Josh Bernoff äußerte sich ein wenig diplomatischer. "Dies ist ein äußerst wichtiger Schritt für Microsoft. Ich würde sagen, dieser Schritt könnte Microsoft TV retten."