Russischer Investor

Keine staatliche Beteiligung bei Qimonda gefordert

28.04.2009
Der als Investor bei Qimonda ins Spiel gebrachte russische Staatsfonds hat, anders als in Medienberichten dargestellt, keine deutsche Staatsbeteiligung gefordert.

Mögliche russische Investoren für den angeschlagenen Halbleiterhersteller Qimonda haben keine deutsche Staatsbeteiligung gefordert. Entsprechende Medienberichte seien falsch, sagte Sachsens Regierungssprecher Peter Zimmermann am Dienstag in Dresden. Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, die Russen wollten nur einsteigen, wenn sich der deutsche Staat mit mindestens zehn Prozent beteiligt. Bei dem Gespräch zwischen den Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und dem russischen Regierungschef Wladimir Putin in der vergangenen Woche habe es keine solchen Forderungen gegeben, so der Sprecher.

Die Gespräche seien auch noch nicht gar nicht so weit, sagte Zimmermann. "Von Verhandlungen würde ich noch nicht sprechen." Derzeit gebe es lediglich das ernsthafte Interesse von russischer Seite, Daten, Fakten und Szenarien für einen Einstieg zu prüfen. Deshalb würden Daten ausgetauscht. Das Bundeswirtschaftsministerium sei informiert.

Am 1. April war das Insolvenzverfahren für Qimonda eröffnet worden. Wegen des Preisverfalls in der Branche war die Infineon-Tochter in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Ursprünglich hatte das Unternehmen weltweit rund 12.000 Beschäftigte, davon 4.600 in Deutschland in Dresden und München. Rund 2.450 Beschäftigte der beiden Standorte wechselten in Transfergesellschaften - davon etwa 1.900 aus Dresden. (dpa/ajf)