Nachrichten- und Informationstechnik im bisherigen Jahresverlauf mit stärksten Einbußen:

Keine Schwäche in der Datentechnik

28.11.1980

FRANKFURT (gr) - Die schwache Konjunktur, der die Elektrotechnische Industrie erfahrungsgemäß ein halbes Jahr hinterherhinkt, hat nun auch diese Branche eingeholt. Nach Angaben von Dr. Rudolf Scheid, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Elektrotechnischen Industrie (ZVEI), traf der Nachfrageschwund die Nachrichten- und Informationstechnik am stärksten Unberührt blieb die Datentechnik.

Der Nachrichten- und Informationstechnik verbleibt nach den Ausführungen Scheids in Frankfurt ein Nachfragezuwachs von 2,6 Prozent in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres. Im August war der Auftragseingang im Vergleich zum entsprechenden Monat des Vorjahres um 6,6 Prozent zurückgegangen. Zwischen Juni und August hatte er eine Zunahme um 4,2 Prozent erfahren.

Datentechnik besser

Eine recht gute Entwicklung hatte nach Angaben des ZVEI die Datentechnik in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres zu verzeichnen. Zwischen Januar und September sei zwar, verglichen mit dem Vorjahr, der Auftragseingang um 8,1 Prozent zurückgegangen, doch erkläre sich das Bild aus den Orderstößen, die die Indexzahlen von 1979 (Basis: 1976) in die Höhe getrieben hatten.

Im März und April 1979 hatten Aufträge für IBM-Maschinen den Auftragseingangs-Index auf 350 beziehungsweise 370 getrieben. Übers Jahr gesehen lag der Indexwert 1979 zwischen 120 und 140. 1980 dürfte der Wert nach Schätzungen des ZVEI zwischen 140 und 170 erreichen, also merklich höher ausfallen. Im Juli 1980 hatte ein Orderpaket für IBM den Index auf 280 gebracht. In den Monaten Juli bis September war der Auftragseingang gegenüber dem dritten Quartal 1979 dank des Ausreißermonats um 55 Prozent gestiegen. Im September gingen 35,4 Prozent mehr Aufträge ein als im entsprechenden Monat des Vorjahres. Der Index erreichte im August 150, im September 185 Punkte.

Nicht nur der Auftragseingang im Bereich Datentechnik hatte im dritten Quartal beachtliche Steigerungsraten. Auch der Umsatz der Branche war beträchtlich gestiegen.

Preisverfall abgeschwächt

Nominal setzte die Datentechnik während der ersten neun Monate des laufenden Jahres acht Prozent mehr um als im entsprechenden Zeitraum 1979. Im September war ein Plus von zehn Prozent zu verzeichnen, im dritten Quartal ein Anstieg um 12,8 Prozent.

Die Erzeugerpreise fielen dabei in den ersten neun Monaten um vier Prozent. Nach Angaben des ZVEI hat sich der Preisverfall jedoch im letzten Berichtsquartal abgeschwächt.

Im Zeitraum Juli bis September 1980 fielen die Erzeugerpreise im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nur noch um 2,6 Prozent.