Keine Investition in Dresden Texas Instruments verdoppelt von 1992 auf 1993 den Gewinn

18.02.1994

MUENCHEN (wm) - Positiv verlief fuer Texas Instruments das Jahr 1993. Weltweit nahm das Unternehmen mit Firmensitz in Dallas 8,5 Milliarden Dollar ein - ein Plus von 14,5 Prozent gegenueber dem Vorjahr mit 7,44 Milliarden Dollar. Der Gewinn wuchs gar um 91 Prozent auf 472 Millionen Dollar, doch sind hier die Proportionen etwas verzerrt, weil TI sich 1992 von Verlusten aus frueheren Jahren erholen musste.

Die Texas Instruments GmbH in Freising steigerte ihren Umsatz um drei Prozent und trug mit 681 Millionen Mark zu den Gesamteinnahmen bei. 1994 erwartet Geschaeftsfuehrer Wolfgang Gloeckle einen Umsatz von ueber 700 Millionen Mark, so dass auch der 1993 erzielte Gewinn in zweistelliger Millionenhoehe noch einmal gesteigert werden kann. In den kommenden Jahren werden in den Standort weitere 50 Millionen Mark investiert, um mit der Nachfrage mithalten zu koennen, die 1994 voraussichtlich um 15 Prozent wachsen wird.

Einerseits will TI von Fuenf-Zoll-Siliziumscheiben auf Sechs-Zoll- Scheiben umsteigen, andererseits soll die Anlage auch feinere Bauteile mit einer Groesse von 0,6 Mikrometer produzieren koennen.

Wolfgang Gloeckle, Geschaeftsfuehrer der GmbH, ist ausserdem besonders stolz auf ein Produkt, das von Freising aus in alle Welt verschickt wird: "Tiris" ist ein Ausweis, dessen Daten via Funk abgefragt werden koennen. Inzwischen sichert der Autohersteller Ford damit die Automodelle Fiesta und Escort. Weitere Nachfrage koennte entstehen, wenn Mautstellen auf Autobahnen eingerichtet werden, fuer die sich dieses kontaktlose System eignen wuerde.

Mit gemischten Gefuehlen verabschiedet sich Gloeckle von einer zweiten moeglichen Niederlassung in Deutschland: Bei der Suche nach einem Standort fuer eine neue Chipfabrik wurde neben dem italienischen Avezzano und einigen Staedten in Fernost auch Dresden in Erwaegung gezogen. Doch bevor TI sich entscheiden konnte, entschloss sich Siemens zum Bau einer Halbleiterfabrik in Dresden, so dass das lokale Angebot an Arbeitskraeften TI nicht mehr ausreichend erschien. Ausserdem haetten sich beide Investoren die Subventionen von Bund und Land teilen muessen.