1. Platz - Matthias Schulz, Easycash

Keine halben Sachen

26.11.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Itil hilft beim Service-Monitoring

Matthias Schulz setzt auf Insourcing.
Matthias Schulz setzt auf Insourcing.
Foto: Joachim Wendler

Das letzte Teilprojekt betraf das Monitoring der IT-Services. Diese Aufgabe sollte das Anwenderunternehmen auch bei einem Outsourcing selbst leisten, so Schulz‘ Überzeugung: "Ein Dienstleister kann kaum jemals so genau wie die internen Bereiche wissen, welche Prozesse eigentlich überwacht werden müssen." Easycash orientiert sich hier an den Best Practices von Itil, dem weit verbreiteten Orientierungsrahmen für das IT-Service-Management.

Etwa acht Monate hat das Projektteam aus 20 eigenen und 25 externen Mitarbeitern benötigt, um den letzten Schritt der breit angelegten Umstellung auf die Reihe zu bringen. Laut Schulz hat sich der Aufwand voll und ganz gelohnt: "Dank der außerordentlichen Leistung des gesamten Easycash-Teams sind wir heute nicht nur unabhängig von einem bestimmten Anbieter, sondern haben auch technisch einen großen Schritt nach vorn gemacht", sagt er: "Unsere Systeme sind derzeit State of the Art; wir haben die Grundlage für den Aufbau neuer innovativer Services gelegt und können weiter dynamisch wachsen."

Mit seinen eigenen Leuten kann Schulz den IT-Betrieb heute wesentlich effizienter erbringen, als das zuvor der Fall war. Die neue IT-Infrastruktur hat dazu geführt, dass sich die Systeme leichter anpassen und warten lassen. Ob Schulz dazu mehr Personal benötigte? Eigentlich nicht, beteuert der CIO. Lediglich das stetige Wachstum der Easycash-Gruppe und die Erweiterung der internen Servicezeiten hätten es erfordert, das Team um drei Experten zu ergänzen. Was an Know-how zum Betrieb der neuen Technik gefehlt habe, sei hingegen durch interne Schulungen aufzubauen gewesen.

Also noch einmal die Eingangsfrage: Hat sich das Thema Outsoucing für Sie erledigt, Herr Schulz? Ja, zumindest das Full-Outsourcing in der traditionellen Form, legt sich der CIO fest. Ein selektives Outsourcing auf fachlicher Ebene (zum Beispiel für die Kreditvergabe-Bewertung bei Banken, die festgelegten Regeln folgt), habe sicher Vorteile. Eine Komplettauslagerung der IT hingegen sei teurer und wegen der langen Entscheidungswege auch langsamer als der Betrieb in Eigenregie. Die viel gerühmten Skaleneffekte würden durch die Massenträgheit relativiert: "Bisher bin ich mit einem soliden Insourcing zu einem guten Ergebnis gekommen, also im Sinne des Unternehmens besser gefahren."