1. Platz - Matthias Schulz, Easycash

Keine halben Sachen

26.11.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Wenn Matthias Schulz etwas anfasst, macht er es auch richtig. So beispielsweise die Konsolidierung der Rechenzentren und das Insourcing des IT-Betriebs bei der Easycash GmbH.
Matthias Schulz sucht die Herausforderung.
Matthias Schulz sucht die Herausforderung.

Ob er den kompletten IT-Betrieb noch einmal auslagern würde? Über diese Frage muss Matthias Schulz kurz nachdenken. Der CIO des in Ratingen bei Düsseldorf ansässigen Payment-Service-Providers Easycash hat mit seinem Team innerhalb von acht Monaten ein Insourcing-Projekt für das Rechenzentrum gestemmt.

Um das angepeilte Wachstum des Unternehmens, die Leistungsfähigkeit der Informationstechnik und die Flexibilität der IT-Services zu erhöhen, so Schulz, forcierte Easycash den Aufbau eigener Rechenzentren und damit die Trennung von seinem ehemaligen Service-Provider. Bis Mitte des laufenden Jahres hatte First Data alle wesentlichen Processing-Plattformen gehostet.

Erste Projekte für das Insourcing wurden bereits seit 2006 gestartet - und zum Erfolg geführt. Dazu zählten Konsolidierung und vollständige Ablösung des Mainframes sowie eine neue Stammdatenlösung.

Aber neben dem Insourcing der Rechenzentren hatte das Projekt "Delta" einen weiteren - aus Schulz' Sicht viel wichtigeren - Zweck: Es verhalf der Easycash-IT zu deutlich mehr Flexibilität. Delta als reines Insourcing-Vorhaben zu bezeichnen wäre also zu kurz gesprungen. Mit der Übernahme des IT-Betriebs in die eigenen Hände war vielmehr eine umfassende Neugestaltung der IT-Infrastruktur verbunden. Sie betraf unter anderem die Konsolidierung der Server-Landschaft, die Virtualisierung der Windows-Anwendungen und die Ausrichtung der IT-Services am Quasi-Standard Itil (IT Infrastructure Library).

Matthias Schulz, Easycash

Position: CIO und Mitglied der Geschäftsleitung.

Branche: Dienstleistungen im Zahlungsverkehr.

Ein CIO muss ... sich selbst überflüssig machen können.

Er liest gerade: Thomas Stark "Java EE 5.0 MasterClass".

Er ärgert sich über ... Ungerechtigkeiten.

Ein Leben ohne Blackberry ... oder iPhone ist für Schulz vorstellbar, aber nicht optimal.

Hobbys: Mountainbiking, Squash, Jogging.

Wichtigstes Projekt: Delta.

Beschreibung: Insourcing des IT-Betriebs, Aufbau einer neuen IT-Infrastruktur, Zentralisierung und Konsolidierung der IT-Plattformen.

Betroffene IT-Bereiche: unter anderen Service-Management, Compliance, Konsolidierung (IT-Infrastruktur), Virtualisierung, Storage, Outsourcing.

Herausforderung: Verlagerung der Produktion auf die neue Infrastruktur ohne negative Auswirkungen auf das Tagesgeschäft.

IT-Umgebung: Blade-Server (HP und Dell), Storage Area Network (ECM2, Brocade).

Zeitrahmen: Projektabschluss im Juli 2009.

IT-Mitarbeiter im Projekt: 20 plus 25 externe (IT-Mitarbeiter allg.: 45)

IT-Budget für das Projekt: keine Angaben (IT-Budget allg.: Betrag im unteren zweistelligen Millionenbereich).