Open-Source- und Linux-Rückblick für Kalenderwoche 40

Kein XMir in Ubuntu 13.10

08.10.2013
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Wegen technischer Probleme hat Canonical die Verwendung von XMir in Ubuntu 13.10 "Saucy Salamander" den Laufpass gegeben.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in Kalenderwoche 40. Canonical hat eine Marschroute für die nächste Ubuntu-Version mit Langzeitunterstützung festgelegt.

Die Entwickler der freien Web-Analyse-Software Piwik haben einen Ausblick auf Version 2.0 zur Verfügung gestellt. Valve hat die Hardware des Steam-Maschine-Prototypen bekannt gegeben.

Ubuntu 13.10: Problemkind XMir

Ubuntu 13.10 "Saucy Salamander" erblickt aller Voraussicht nach am 17. Oktober 2013 das Licht der Welt. Erstmals kommt darin der eigens entwickelte Mir Display Server zum Einsatz. Eigentlich wollte Canonical auch XMir ausliefern. Die Komponente kommt eigentlich als Fallback zum Einsatz, wenn Applikationen oder Grafiktreiber mit Mir Display Server nicht umgehen können.

Allerdings wird es nichts mit XMir, wie es bei Ubuntu zu lesen ist. Man habe außerordentliche technische Probleme. Im Speziellen erwähnen die Entwickler die nicht vernünftig funktionierende Unterstützung für mehrere Bildschirme. Bezüglich Mir Display Server mache man jedoch gute Fortschritte.

Matthew Garret, unter anderem wegen seiner Arbeit hinsichtlich UEFI Secure Boot bekannt, wirft Canonical Halbwahrheiten vor. Multi-Monitor-Unterstützung sei bei weitem nicht das einzige Problem bei XMir. Farb-Profile und XRandR seien weitere Problemzonen und auch ein Sicherheits-Aspekt sei nicht zu vernachlässigen. Garrett mein, dass sich Canonical die Entwicklung von XMir zu einfach vorgestellt habe und der strikte Zeitplan keinen Spielraum für unerwartete Probleme zuließe. Weiterhin haben man lediglich einen Entwickler mit ausreichend X-Erfahrung an Bord.

Veröffentlichungs-Plan für Ubuntu 14.04 LTS

Ubuntu 14.04 wird wieder eine Version, die fünf Jahre Langzeitunterstützung genießt. Nun wurde der Entwicklungs-Plan dafür veröffentlicht.

Eine Alpha-Version erscheint am 19. Dezember. Ubuntu selbst gibt allerdings nur noch eine Beta-Version aus und somit sind zu diesem Datum lediglich mit Testversionen diverser Abkömmlinge zu rechnen. Das gilt auch für Alpha 2 am 23. Januar 2014 und die erste Beta am 27. Februar.

Eine Beta-Version für Ubuntu 14.04 LTS gibt es dann am 27. März 2014. Die finale Version soll am 17. April erscheinen.

Piwik 2.0

Die Entwickler von Piwik halten die Anwender mit regelmäßigen Updates auf dem Laufenden. Nun gibt es weitere Einblicke, was mit Version 2.0 zu erwarten ist.

Die Mindestanforderung ist auf PHP 5.3 gestiegen. Grund ist die Verwendung von PHP Namespaces. Damit soll der Code augeräumter und lesbarer sein.

Ebensfall können Anwender über den sich in der Entwicklung befindlichen Marketplace Themes und Plugins mit nur einem Klick installieren.

Weiterhin ist eine Anonymisierung von IPv6 möglich. Sämtliche Übersetzungen sind ab sofort in JSON-Dateien und nicht mehr in einem riesigen PHP-Array gespeichert.

Hardware: Steam Machine

Valve hat die Hardware in den Prototypen der von Linux angetriebenen Steam Machine veröffentlicht. Man setzt auf Intel CPUs und NVIDIA GPUs.

Die Prototypen werden unterschiedlich bestückt ausgeliefert. Manche verlangten nach sehr schneller Hardware und andere seien mit weniger glücklich. Diesen Umstand möchte man simulieren.

Die Protoypten rangieren deswegen in Sachen CPU zwischen Intels i3 und i7. Bei den Grafikkarten setze man auf diverse GTX-Typen und NVIDIA Titan. Arbeitsspeicher ist für alle 16 GByte. Als Massenspeicher kommt ein Hybrid aus 1 TByte und 8 GByte SSD zum Einsatz.