Peinliche Panne bei Google Street View

Kein Widerspruch per Internet Explorer

17.08.2010
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Seit heute hat Google sein Unkenntlichmachungs-Tool für Street View online gestellt. Doch das Werkzeug hatte einen Haken: Es akzeptierte nicht jeden Browser.
Widerspruch gegen Street View? Anfangs war dies aber nicht mit dem Internet Explorer 8 möglich.
Widerspruch gegen Street View? Anfangs war dies aber nicht mit dem Internet Explorer 8 möglich.

Google hat wie berichtet sein Widerspruchs-Tool live geschaltet. Darüber, ob das Verfahren mit umständlicher Authentifizierung per Post nun besonders benutzerfreundlich ist, lässt sich sicherlich streiten.

Nur viele Widerspruchswillige kamen in den ersten Stunden gar nicht so weit. Googles Web-Seite www.google.de/streetview zeigte sich nämlich sehr wählerisch, wenn ein Besucher auf den Button "Unkenntlichmachung beantragen" klickte. Benutzer eines Microsoft Internet Explorer bekamen, so unsere Versuche in der Reaktion, nur eine weiße Seite zu sehen. Der Browser brach mit einem Javascript-Fehler ab. Ein Verhalten, das auf mehreren Rechner der Redaktion reproduzierbar war.

Firefox-User sahen bei unseren Tests ebenfalls eine Fehlermeldung.
Firefox-User sahen bei unseren Tests ebenfalls eine Fehlermeldung.

Der Versuch, auf Firefox auszuweichen, war ebenfalls nur bedingt von Erfolg gekrönt. Auf dem Gros der PCs brach Firefox ebenfalls mit einer Fehlermeldung ab. Lediglich auf einzelnen Rechnern erfolgte ein fehlerfreier Aufruf des Tools. Damit ließ sich mit den beiden in Deutschland populärsten Browsern nicht ohne weiteres Widerspruch bei Street View einlegen. Ebenso wenig half es uns, die Plattform zu wechseln. Ein Aufruf der Street-View-Seiten mit Safari endete ebenfalls in einer Sackgasse. Fehlerfrei funktionierte der Aufruf jedoch, wenn der User Googles eigenen Browser Chrome verwendete.

Problemlos funktionierte das Widerspruchs-Tool dagegen mit Googles eigenem Browser.
Problemlos funktionierte das Widerspruchs-Tool dagegen mit Googles eigenem Browser.

Mögliche Erklärungen für das merkwürdige Verhalten der Streetview-Seite gibt es mehrere: So könnten etwa die Google-Server vom Ansturm der Widerspruchswilligen überfordert gewesen sein, was aber der Darstellung des Google-Managements widersprechen würde, in Deutschland sei nur mit wenigen Tausend Einsprüchen zu rechnen. Oder Googles Entwickler hatten das Tool nur mit dem eigenen Browser getestet und vergessen, das hierzulande Firefox und Internet Explorer die Marktführer unter den Browsern sind.

Mittlerweile soll die Anzeige der Web-Seite nach Google-Angaben mit allen Browsern funktionieren. Zudem räumte der Konzern ein, dass man anfangs technische Probleme hatte.