Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD):

KAW simuliert Benutzer- und Systemwerhalten

25.04.1980

ST. AUGUSTIN (pi) - Einen "Kommunikationsabwickler" (KAW) zur Verbesserung der bei Teilnehmersystemen unbefriedigenden Benutzer-Computer-Kommunikation hat die GMD als Hilfsmittel zur Beschreibung und Durchführung von Mensch-Computer-Interaktionen modellhaft erstellt und auf der Hannover Messe gezeigt. Durch einen solchen Kommunikationsabwickler soll der Benutzer von Routinetätigkeit entlastet werden.

Zugleich wird die problemorientierte und auf spezielle Benutzerprofile ausgerichtete Softwareentwicklung erleichtert. Mit dem KAW- so der Entwickler- können Kommunikationsvorgänge zwischen Instanzen (Anwenderprogrammen, Systemfunktionen, KAW-Tasks, Dateien) beschrieben werden. Instanzen können mit einer variablen Anzahl an Eingabe- und Ausgabeports versehen werden. Die Verbindungen zwischen Instanzen wird durch die Verknüpfung von Ports zu Kanälen realisiert. Instanzen senden und empfangen über Kanäle Nachrichtenlisten.

Folgende Ziele werden nach GMD- Angaben mit dem KAW erreicht:

- Modellieren von Kommunikationsvorgängen,

- Definition und Bearbeitung von Arbeitsvorgängen,

- Unterstützung der Herstellung modularer Anwendersysteme,

- Erleichterung im Umgang mit einem Teilnehmersystem,

- Entlastung von Routinetätigkeiten.

Leistungsspektrum:

- Der KAW bietet eine Vielfalt von Ausdrucksmitteln und Werkzeugen zum modularen Entwurf von Dialogen.

- Der KAW kommuniziert auf Anweisung des Benutzers stellvertretend für ihn mit dem Betriebssystem und dem Anwenderprogramm.

- Das Verhalten bestehender Anwendersysteme kann unterschiedlichen Benutzerprofilen angepaßt werden.

- Der Benutzer hat Zugriff zu allen Eingabe-/ Ausgabekanälen (und somit jederzeit die Möglichkeit, die delegierte Kommunikation abzuändern).

- Interaktives Eingreifen des Benutzers ist jederzeit möglich.

Die Anwendungsmöglichkeiten des KAW konzentrieren sich auf:

- Herstellung und Betrieb benutzerspezifischer Anwendersysteme,

- Simulation von Benutzer- und Systemverhalten.

Der KAW ist ablauffähig im Betriebssystem BS2000, das geringfügig modifiziert wird; er kontrolliert die für den Dialog benutzten Eingabe-/ Ausgabekanäle des Betriebssystems. Der KAW wurde von 1976 bis 1979 im Institut für SoftwareTechnologie der GMD entwickelt. Die Arbeiten in den Jahren 1976 und 1977 wurden aus Mitteln des 3. DV- Programms vom Bundesministerium für Forschung und Technologie gefördert.

Informationen: Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD), Postfach 1240, Schloß Birlinghoven, 5205 St. Augustin 1, Tel.: 0 22 41/14-1.