Kaufberatung: Digicams

08.01.2007
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.

Handhabung

Neue Kameramodelle mit Bildstabilisator reduzieren die Gefahr verwackelter Bilder. Panasonic hat seine Kameras schon früher mit einem derartigen Verwacklungsschutz ausgestattet. Der Hersteller stand damit aber zunächst praktisch allein da, wenn man von vergleichbaren Funktionen bei Videokameras absieht.

WACKELFREIE BILDER Eine Bildstabilisierung, wie sie Fuji bei neuen Finepix- Modellen bietet, rettet selbst mit unruhiger Hand aufgenommene Motive
WACKELFREIE BILDER Eine Bildstabilisierung, wie sie Fuji bei neuen Finepix- Modellen bietet, rettet selbst mit unruhiger Hand aufgenommene Motive

Bildstabilisatoren machen nun auch deswegen verstärkt Sinn, weil immer mehr Hersteller Kameras mit extrem hohem Zoomfaktor herstellen, beispielsweise 12fach-Zooms. Die Gefahr des Verwackelns nimmt nämlich zu, je länger die Brennweite ist – und kaum einer hat eine so ruhige Hand, wie sie dann nötig ist.

Der einfachste und wirkungsvollste Schutz vor verwackelten Fotos ist immer noch ein Stativ. Doch wer kauft schon eine Kompaktkamera, um dann ein Stativ mitzuschleppen? Viele Kompaktkameras haben auch kein besonders lichtstarkes Objektiv. Dadurch sind lediglich Blenden von beispielsweise f4 oder f4,5 möglich. Solche Blendenwerte fordern jedoch oft Belichtungszeiten, mit denen man beim Fotografieren aus der Hand ebenfalls keine scharfen Bilder bekäme. Auch hier ist ein Bildstabilisator nützlich.

Canon, Nikon, Panasonic und Sony beispielsweise bauen auf optische Bildstabilisatoren. Hier gleicht ein bewegliches Element im Objektiv der Kamera – ein Glasprisma oder eine Glaslinse – die ungewollten Bewegungen aus, indem es „dagegenwackelt“.

Sensoren ersetzen die ruhige Hand: Um das korrekte Steuern des Elements kümmern sich drei Sensoren. Konica Minolta setzt bei seinen Kameras einen elektromechanischen Bildstabilisator ein. Hier kümmert sich das CCD um den Ausgleich der Verwackler. Zwei Sensoren ermitteln die Bewegung und geben die Daten an einen Mikroprozessor weiter. Dieser verbindet die Infos mit denen eines weiteren Sensors, der die Position des CCD-Trägers ausgibt. Aus diesen Infos wird berechnet, wie das CCD die Bewegung auszugleichen hat.

In der Praxis sind mit Bildstabilisator Aufnahmen aus der freien Hand mit zwei bis drei Stufen längeren Belichtungszeiten möglich. Dennoch wirken Bildstabilisatoren keine Wunder – bei Nachtaufnahmen etwa kommt man nicht um ein Stativ herum. Bei normalem Tageslicht, mit extrem langen Brennweiten, bei Nah- und Innenaufnahmen ohne Blitz spielt die Stabilisierung ihre Vorteile jedoch aus.