DV-Beratung nur halb durchsichtig

Katalog der Forschungslobby

12.09.1975

BONN - Ein Fachausschuß "Datenverarbeitung und Dokumentation", 14 Ad-hoc-Ausschüsse und neun Sachverständigenkreise beraten das Bundesministerium für Forschung und Technologie in EDV-Fragen. Dabei ist nicht einmal der "Sachverständigenkreis Elektronik" und schon gar nicht die Vielzahl jener Beratergremien mitgezählt, für die DV-Anwendungen eine Rolle spielen können.

Wenn auch die beiden neuen Sachverständigenkreise "DV-Systeme und DV-Technologie" sowie "Infrastruktur der Information und Dokumentation" besetzt sind, werden es insgesamt über 300 Spezialisten sein, die das BMFT in DV-Fragen beraten. Ihre Namen und die Bezeichnungen aller Beratungsgremien sind im jetzt neu erschienenen "Beratungsplan 1975" zusammengefaßt.

Kaum war er erschienen, da gab es auch schon Kritik: Benutzer bemängelten das Fehlen eines alphabetischen Personenregisters sowie einer Übersicht, wieviel Vertreter welcher Firmen hier wie oft vertreten sind und welche Ministerial-Berater die Interessen welcher Zuwendungsempfänger wahrnehmen.

Kritik auch von Unternehmensberater Rudolf Biebi (Rheinbreitenbach), der gegen Honorar in Förderfragen berät: er vermißt all jene Berater, deren Sich die vom BMFT beauftragten Projektträger bedienen, die die Forschungsförderung abwickeln - etwa im DV-Sektor die GMD und andere Großforschungseinrichtungen. Die Herausgabe eines solchen "großen Beratungsplanes" lehnte Minister Matthöfer jedoch ausdrücklich ab. -py