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Kartellstreit: Nimmt Microsoft Windows in Südkorea vom Markt?

31.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Streit mit südkoreanischen Kartellbehörden hat Microsoft damit gedroht, sein Windows-Betriebssystem vom Markt zu nehmen. Diesen Schritt erwäge man für den Fall, dass die Korea Fair Trade Commission (KFTC) eine Abtrennung der Programme Media Player und MSN Messenger von Windows anordne, erklärte der Konzern in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission).

Die Kartelluntersuchung der KFTC geht auf eine Beschwerde des koreanischen IT-Anbieters Daum Communications aus dem Jahr 2001 zurück. Das Unternehmen betreibt ein Web Portal und offeriert unter anderem eine eigene Messaging-Software. Weil Microsoft seine Messaging-Programm MSN Messenger mit Windows kopple, seien Daum finanzielle Schäden entstanden, lautet der Vorwurf. Microsoft missbrauche seine dominierende Marktposition im Segment der Betriebssysteme.

Eine ähnliche Beschwerde hatte 2004 Microsoft-Rivale Real Networks eingereicht. Dabei ging es vorrangig um die Integration der Medienabspielsoftware Media Player in das Betriebssystem. Nach einer außergerichtlichen Einigung (siehe: Update: Microsoft zahlt Real Networks aus) ließ Real Networks die Vorwürfe fallen. (wh)